Im März vergangenen Jahres, mitten im Lockdown fuhren die 24 Jahre alte Angeklagte und ihr damaliger Bekannte, der aber immer mehr von ihr wollte, mit dem Auto auf den Seebergsattel. Die Frage, warum die 24 Jahre alte Frau, die keinen Führerschein besitzt, ihr Auto dem mittlerweile verurteilten Mann überhaupt zur Verfügung gestellt hat, konnte sie auch auf mehrmalige Nachfrage von Richter Dietmar Wassertheurer nicht so recht beantworten. Sie habe immer wieder Heroin in kleinen Mengen gratis von ihm bekommen und habe sich auch bei dieser Fahrt etwas erhofft.
Bekannter traf sich mit Dealer
Tatsächlich ging der Mann aber am Seebergsattel zum Grenzhäuschen auf die Toilette und traf sich dort mit einem Slowenen, der ihm die Drogen übergab. Das habe sie nicht ahnen können, sagte die Angeklagte, darüber sei auch nicht im Vorfeld geredet worden, sagte die 24-Jährige mehrmals unter Tränen aus.
Ihre Drogensucht und den eigenen Konsum bestritt die Frau nicht. Seit 2018 sei sie in einem Drogenersatzprogramm, einem Substitutionsprogramm. Ihre Bewährungshelferin attestierte ihr heute einen festen Willen und auch Konsequenz, von den Drogen wegzukommen. Schließlich habe sie bereits als Kindergartenpädagogin gearbeitet und werde das auch wieder tun. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, der Freispruch ist daher nicht rechtskräftig.