Coronavirus: Intensivstation
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Covid-19: Belegung in Krankenhäusern steigt

In Kärnten steigt die Zahl der Coronavirus-Intensivpatienten, dabei gehen die Impfungen aber gleichzeitig zurück. In den KABEG-Spitälern geht man langsam von der grünen in die gelbe Phase über. Die Last für die Mitarbeiter steigt. Zudem wurde eine steigende Virenkonzentration im Abwasser nachgewiesen.

In Kärnten müssen derzeit 14 Personen mit einer Covid19-Infektion auf einer Intensivstation behandelt werden. Steigt die Zahl in den nächsten Wochen weiter an, werde es kritisch. Die meisten Coronavirus-Intensivpatienten werden in den KABEG-Spitälern in Klagenfurt und in Villach behandelt, zwei liegen in Wolfsberg. Mit 14 Covid-Intensivpatienten nähert sich das Pflegepersonal an die Grenze der Belastbarkeit, erklärt der Intensivbetten-Koordinator des Landes, Rudolf Likar.

Großteil der Intensivpatienten nicht geimpft

„Wir haben österreichweit auch gesagt, wenn wir zehn Prozent der Intensivbetten belegt haben, sind wir auf grün, bei 30 Prozent ist es gelb und bei 50 Prozent ist es rot". In solchen fällen sei das gesamte Personal mit der Behandlung der Covid-Patienten beschäftigt, so Likar. Langsam werde die Zehn-Prozent-Grenze überschritten: "Ich denke, das Problem ist auch diese feuchte Jahreszeit, in der wir mehr Patienten haben und im Endeffekt ist es eine extreme Belastung für die Pflege und da ist der Schlüsselfaktor eben das Personal“.

Der Großteil der Intensivpatienten sei laut dem Intensivmediziner nicht geimpft. Die Patienten werden immer jünger: "Es geht gegen 40 und natürlich können auch Patientinnen, die schwanger sind, an Covid-19 erkranken. Das ist noch eine größere Herausforderung“, so Likar.

Covid19-Patienten werden aufgeteilt

Covid-19-Patienten bleiben im Durchschnitt 30 Tage auf einer Intensivstation. Die durchschnittliche Dauer bei anderen Patienten beträgt fünf Tage. Das bedeutet rein rechnerisch, dass durch zehn Covid-19-Intensivpatienten bis zu 60 andere Patienten weniger intensivmedizinisch behandelt werden können. Daher müssen dann auch nicht unbedingt notwendige Operationen verschoben werden. Dass Covid-19-Patienten in Krankenhäusern immer jünger werden, teilte auch das Koordinationsgremium des Landes am Montag zum Infektionszeitraum der vergangenen sieben Tage mit.

Von den derzeit insgesamt 74 Patienten in Kärntens Krankenhäusern liegt das Alter zwischen 29 und 73 Jahren. Auf der Intensivstation liegen Covid-19-Kranke im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Die Krankenhäuser arbeiten verstärkt daran, die Covid19-Patienten auf alle Spitäler im Land aufzuteilen, um in den einzelnen Häusern den regulären Betrieb mit geplanten Eingriffen und unverhofften Fällen für alle Patienten aufrecht erhalten zu können.

Virenlast im Abwasser steigt an

Dass die Infektionszahlen steigen belegt auch das Abwassermonitoring, bei dem eine steigende Tendenz der Virenkonzentration festzustellen ist. Vor allem in den Abwasseranlagen Wörthersee Ost und West, Millstätter See und Völkermarkt-Jaunfeld sei die Virenkonzentrationen angestiegen, hieß es am Montag vom Land Kärnten.

Während die Virenlast aber offensichtlich steige, ließen sich vergangene Woche rund 6.100 Personen impfen. Das sind um 1.000 weniger als in der Woche zuvor und es sind in dieser Zahl bereits die Dritt-Impfungen enthalten. Nichtsdestotrotz werden die Impfangebote aufrechterhalten und an den niederschwelligen Angeboten werde weitergearbeitet, hieß es in einer Aussendung.

Ständige Beobachtung von Pflegeheimen

Das Land habe auch die Situation in den Pflegeheimen im Auge. Insgesamt gibt es in sechs Pflegeheimen in drei Bezirken Covid-19-positive Bewohner oder Mitarbeiterinnen, während vor allem die Situation in einem Heim in Villach Land mit 18 Covid-19-Fällen unter den Bewohnern und acht unter den Mitarbeitern heraussticht. In den anderen Heimen handelt es sich derzeit um Einzelerkrankte. Eine Person eines Heimes in Villach-Land verstarb im Krankenhaus. Die ständige Beobachtung der Heime werde daher verstärkt und die Maßnahmen zum Schutz der Bewohner, der Mitarbeiter und auch der Besucher werden per Verordnung verschärft. Diese werde demnächst vorgelegt.

Die Aufklärungsrate beim Contact-Tracing liegt bei 76 Prozent und derzeit sind nur fünf Schulklassen teilweise oder ganz abgesondert. Auch diese Zahl habe sich verringert, teilte das Land am Montag mit.