Roman Kittinger ist Forstunternehmer in Kappel an der Drau. Er hat in seiner Firma 30 Facharbeiter beschäftigt, Arbeit hätte er für 60. Aber woher nehmen, fragt sich der Unternehmer. Den Mangel in Österreich federt er bereits mit gut ausgebildeten Forstarbeitern aus Bosnien ab. Da das kein EU-Mitgliedsstaat ist, sind auch ihre Arbeitsbewilligungen limitiert. „Das Kontingent ist auf derzeit 249 Arbeiter begrenzt, aber wir bräuchten mindestens das Doppelte. 500 – 600 Kontingentplätze wären zielführend“, so Kittinger.
Woche des Forstes
Die Forstwirtschaft ist ein ernst zu nehmender und wichtiger Zweig der Kärntner Wirtschaft, der oft ein Schattendasein fristet. Diese Woche steht er in Radio Kärnten im Rampenlicht.
Aufholbedarf beim Branchennachwuchs
Die Forstarbeit ist der Beginn der Wertschöpfungskette Holz. Am Ende stehen die Verarbeiter, wie die Zimmerer. Auch hier fehlen die Fachkräfte an allen Ecken und Enden, sagt Innungsmeister Fritz Klaura. Vor allem beim Nachwuchs gebe es Aufholbedarf.
„Tatsache ist, dass uns die Lehrer in der Berufsschule fragen, sollen wir lesen und schreiben lernen oder sollen wir mit der Zimmereiausbildung beginnen? Es wäre uns daher ein großes Anliegen, wenn wir Maturanten für diesen schönen Beruf begeistern könnten, weil Maturanten schon eine gewisse Grundausbildung haben, die dem Beruf wirklich zu Gute käme", so Klaura. Vor allem räumliches Vorstellungsvermögen, Mathematik und Schreiben seien gefragte Qualifikationen.
In der forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach werden pro Jahr bis zu 7.000 Forstarbeiter und Forstarbeits-Meister ausgebildet, allerdings immer noch zu wenige, beklagen die Forstwirtschaftsbetriebe in Kärnten.