Es sind die Hände, die für Patrick Eichwalder viel ersetzen. Es sind Bewegungen, die seit Jahrzehnten eingeübt wurden, die es ihm möglich machen, in der Küche stehen und Speisen zuzubereiten.

Diagnose „Retinitis Pigmentosa“
Vor 30 Jahren erhielt Patrick Eichwalder während seiner Ausbildung zum Koch die Diagnose, dass er an Retinitis Pigmentosa leidet, einer Netzhauterkrankung, bei der die Sehzellen nach und nach absterben. Seit damals weiß er, dass er langsam erblinden wird: „Vor 13 Jahren hab ich gemerkt, da ist nichts mehr zu machen. Da hab ich die Zeitung nicht mehr lesen können und gewusst, dass das eingetroffen ist, was mir die Ärzte im Alter von 16 Jahren prophezeit haben. Dann hab ich angefangen nachzudenken, wie es weiter gehen wird, ob es weiter gehen wird. Dank meiner Familie ist es weiter gegangen.“

Frau und Tochter unterstützen ihn
Seine Frau Daniela betreibt ein Catering Service, kocht für die Kindergärten und Volksschulen in der Umgebung, da ist jede helfende Hand gefragt. Auch Tochter Laura arbeitet mit, sie ist üblicherweise in Judenburg bei der Lebenshilfe beschäftigt. Immer wieder nimmt sie sich frei, um beim Kochen zu helfen, was sie sehr gerne macht.
Koch mit Beeinträchtigung
Patrick Eichwalder ist nahezu bling. Der gelernte Koch lässt sich davon nicht unterkriegen, und arbeitet weiter, wenn auch unentgeltlich. Und er hilft seiner Frau, die in Reichenfels ein kleines Catering Unternehmen betreibt.
Andere Sinne ersetzen das Sehen
Die anderen Sinne versuchen, das fehlende Augenlicht zu ersetzen und sind viel stärker ausgeprägt: „Man glaubt gar nicht was man in der Küche alles hört bei der Zubereitung von verschiedenen Sachen. Ob es das Schnitzel beim Panieren ist oder ob es die Nudeln beim Kochen sind, das sind alles verschiedene Geräusche. Ein sehender Mensch nimmt das nicht so wahr.“

Jeder Handgriff sitzt und wer Patrick Eichwalder in der Küche zusieht, bemerkt kaum Unterschiede zu einem sehenden Koch. Doch eine Voraussetzung ist notwendig, damit alles so reibungslos klappt, sagte Daniela Eichwalder: „Verstellen darf man nichts. Wenn da einmal statt dem Salz der Zucker steht dann wäre das Essen nicht mehr genießbar. Er hat da seine Ordnung.“ Und Patrick Eichwalder ergänzt, dass es dann schon etwas lauter werde und er sich ärgere, wenn etwas verstellt wurde.

Auch Blindenhund ist erblindet
Auch durch einen weiteren Schicksalsschlag lässt sich Patrick Eichwalder nicht unterkriegen. Sein Blindenhund Emi ist selbst erblindet. Die Wartezeit auf einen neuen Begleiter beträgt etwa ein Jahr, die Kosten betragem 40.000 Euro. Doch trotz allem bleibt Patrick Eichwalder positiv, denn die Familie gibt ihm Halt und Kraft.