Laut aktuellen Zahlen sind in Kärnten derzeit etwa 2.200 Versicherte der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) an einem grippalen Infekt oder der echten Grippe erkrankt – zur selben Zeit im Vorjahr waren es 1.300 Erkrankte.
Auch bei den Hausärzten wird bereits ein Anstieg von Grippeerkrankungen und grippalen Infekten bemerkt, so die Sprecherin der niedergelassenen Ärzte in Kärnten, Maria Korak-Leiter: „Wir merken in unseren Ordinationen jetzt Infekte der oberen Luftwege, Schnupfen, Halsschmerzen, leichtes Fieber, das den Jahreszeiten entsprechend wieder zunimmt. Diese Erkrankungen treten jetzt wieder mit einer Häufigkeit auf, wie wir es vor der Coronavirus-Pandemie gekannt hatten.“
Im Vorjahr sei ein deutlicher Rückgang zu bemerken gewesen, was an vor allem daran gelegen hätte, dass die Menschen einen Mund-Nasen-Schutz getragen hätten und auch die sozialen Kontakte deutlich eingeschränkt waren, so Korak-Leiter. Dementsprechend sei die Ansteckung mit solchen Infekten deutlich geringer gewesen.
Immunsystem nicht überfordert
Auch wenn das Immunsystem im vergangenen Jahr keine Grippeviren zu bekämpfen hatte, sei es heuer damit nicht überfordert, so Leiter. „Das Immunsystem ist ja kein Muskel, der die ganze Zeit trainiert werden muss, sondern das Immunsystem ist ein sehr komplexes System, und wir haben im Laufe unseres Lebens immer schon mit diesen Erkrankungen zu tun gehabt, und das Immunsystem reagiert jetzt ganz normal. Das eine Jahr Pause hat jetzt keinen Effekt.“
Grippeimpfung empfiehlt sich
Dennoch empfiehlt die Medizinerin auch die Grippeschutzimpfung: „Es sollte zwei Wochen Abstand zur Coronavirus-Impfung geben, wobei aber auch bei Grippeimpfungen, die jetzt sehr wichtig sind, auch verkürzt sein kann. Das geht hin bis zu Simultanimpfungen. Wie gesagt, Grippeimpfungen sind sehr sinnvoll“, so Leiter. In jedem Fall solle man das beste Vorgehen mit dem Hausarzt oder der Hausärztin im Einzelfall absprechen.