Frau fährt mit Elektroscooter durch die Klagenfurter Innenstadt
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Verkehr

Rowdys auf Rollern

In Klagenfurt passieren mittlerweile fast täglich Unfälle, an denen E-Scooter-Fahrer beteiligt sind. Die Geräte werden laut Polizei von vielen unterschätzt und nicht als echtes Verkehrsmittel wahrgenommen. Es gelten dieselben Regeln wie für Radfahrer, die auch vermehrt kontrolliert werden.

Erst am Dienstag fuhr ein 24 Jahre alter E-Scooter-Fahrer ein dreijähriges Mädchen auf dem Gehsteig an. Dort hätte er gar nicht fahren dürfen, der Mann stand noch dazu unter Drogeneinfluss – mehr dazu in Unter Drogen mit E-Roller Kind gerammt.

Viele sehen E-Scooter als Spielzeug

E-Scooter oder E-Roller sind vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt. Viele unterschätzen allerdings dieses kleine einspurige Fahrzeug, sagte der Leiter des Verkehrsreferats im Stadtpolizeikommando Klagenfurt, Werner Schluifer: „Der E-Scooter-Fahrer sieht das eher als Spielzeug, es wird vom Benutzer eindeutig unterschätzt, was damit alles passieren kann. Sie sind unhandlicher als ein Rad, man stürzt leichter um, einhändig zu fahren ist unmöglich und das wirklich Problematische ist die Geschwindigkeit.“

Die Zahl der Unfälle, an denen E-Scooter-Fahrer beteiligt sind, stiegen an, so Schluifer. In Klagenfurt vergehe derzeit kaum ein Tag, wo es nicht einen Unfall E-Scooter mit Fahrrad, Auto, Motorrad oder Fußgängern passiere. Man habe rund 55 Prozent der Unfälle mit Verletzten aufgeteilt auf Radfahrer, E-Scooter und Fußgänger. Mehr als die Hälfte aller Unfälle fällt somit in diese Bereiche.

Polizei wurde strenger

Eine Konsequenz daraus: Seit zwei Jahren kontrolliert und straft die Polizei strenger. Das gute Zureden habe nichts gebracht, so Schluifer. Die Kollegen haben die Aufgabe, nicht mehr zu belehren, sondern zu strafen. Denn wer mit einem E-Scooter unterwegs ist, muss sich genauso an die Verkehrsregeln halten, sagte Schluifer. Der E-Scooter werde wie ein Fahrrad behandelt, auch ein Fahrrad dürfe nicht auf dem Gehsteig fahren, nicht über einen Zebrastreifen und müsse sich an die Regeln halten. In einer Fußgängerzone gelte Schritttempo von maximal vier Km/h.

Strafen über 100 Euro

Auch darf man nicht alkoholisiert mit einem E-Scooter unterwegs sein. Wie auch bei alkoholisierten Radfahrern kann das bis zum Entzug des Pkw-Führerscheins führen. Wer telefonierend, auf dem Gehsteig oder zu zweit E-Scooter fahrend erwischt wird, muss eine Strafe von mehr als 100 Euro zahlen. Denn der E-Scooter darf auch nur von einer Person benutzt werden. Generell appelliert die Polizei an alle Verkehrsteilnehmer, rücksichtsvoller miteinander umzugehen.