Alpakaherde
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Tiere

Leben mit Alpakas

In der Landwirtschaft ist ein Trend zu Nischen erkennbar, eine davon ist die Haltung und Züchtung von Alpakas. Sie sind einfach in der Pflege und wegen ihres Fells zur Wollerzeugung beliebt. In Kärnten werden unter anderem im Lavanttal Alpakas gezüchtet.

In ganz Österreich soll es schon rund 8.000 Alpakas geben. Auch Familie Klingbacher auf dem Josefsberg im Lavanttal hat sich ganz den Alpakas verschrieben. Eva Klingbacher sagte, 2014 habe man mit sieben Tieren begonnen, vier Tiere seien bereits trächtig gewesen. Derzeit habe man 45 Tiere: „Im Prinzip sind es ganz genügsame Tiere, die im Sommer und im Winter im Freien sind, sie haben einen Offenstall und entscheiden selbst, ob sie drin oder draußen sei wollen. Sie brauchen nur Gras, Heu und Wasser. Wichtig ist es, die Weiden sauber zu halten, wobei die Alpakas von sich aus eigene Kotplätze benutzen. Die reinigen wir einmal täglich.“

Dreharbeiten des ORF bei den Alpakas
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Dreharbeiten für das neue „Hurch amal zua“ im April 2022 auf dem Hof

Spazierengehen mit Alpakas entspannt

Im Sommer kommen die Fohlen, außerdem werden Wanderungen angeboten, so gehe die Arbeit nicht aus, sagte Eva Klingbacher. Die Tiere werden von den Besuchern am Halfter geführt, das sei eine entspannende Art, Spazieren zu gehen. Reiten könne man auf den Tieren natürlich nicht. "Die Tiere haben auch den Ruf, beruhigend zu wirken und werden auch in der tiergestützen Therapie eingesetzt wie bei psychiatrischen Patienten oder ADHS_Kindern. Die Rückmeldung sei, dass die Teilnehmer nachher ruhig und entspannt seien. „Die Nachfrage ist sehr groß.“

Dreharbeiten des ORF bei den Alpakas
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Die kuscheligen Alpakas als Fernsehstars

Tiere suchen sich auch Menschen aus

Besucher stellen einen Kontakt zu den Tieren her. Viele wollen sie gleich streicheln, weil sie so knuddelig aussehen, so Eva Klingbacher. Aber die Tiere brauchen eine Zeit, sich auf die Person einzustellen. „Die Tiere suchen sich manchmal auch den Menschen aus, mit dem sie gerne wandern würden, das kommt auch vor. Sie brauchen Zeit, um sich auf den Gast einzuschwingen.“

Die Alpakas der Familie Klingbacher schauen von der Südseite des Josefsberges in circa 650 Meter Seehöhe über die nahe Landesgrenze bis nach Slowenien und knabbern dort gesunde Bergkräuter. Es gibt auf dem Hof auch einen Schauraum, dort sind unterschiedlichste Produkte aus Alpakawolle zu sehen und zu kaufen. „Man muss unterscheiden, es gibt Produkte aus der Wolle unserer Tiere. Das reicht von Wolle über Seifen, Peelings, Bettdecken oder Polster, Patschen. Dann gibt es aber auch Produkte, die wir zukaufen. Sie sind aus Alpakawolle, aber maschingestrickt oder eingefärbt.“

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Alpakas halten ihr Weide selbst sauber

Einmal im Jahr wird geschoren

Alpakas werden einmal pro Jahr geschoren, meistens im Mai, bevor die Hitze kommt. Die Wolle wird händisch gesäubert und dann zu den weiter verarbeitenden Kollegen von uns geschickt. In der Wollmühle in Gnas wird Strickwolle hergestellt, nur von der besten Qualität. Eine andere Dame macht Filzpatschen, wieder eine andere Decken und Polster. So werden die Produkte verarbeitet, aber diese sind aus unserer Wolle."

Sie liebe die Tiere, so Eva Klingbacher. Das wichtigste für sei sei, dass ihr Elternhaus und die Grünflächen nicht verwildern: „Ich wollte unbedingt Tiere haben, die man nicht töten muss. Da sind Alpakas ideal, auch auf den steilen Hängen die wir haben.“