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Verkehr

Kärntner Regionalticket zu Jahresbeginn

Kärnten hinkt beim Klimaticket hinten nach. Es nimmt zwar am österreichweiten Ticket teil, hat aber – im Gegensatz zu den anderen Bundesländern – noch immer keine einheitliches Regionalticket für alle Öffis. Der Start ist mit Jahresbeginn geplant.

Jedes Bundesland hat ein regionales Jahresticket, doch es gibt zwei Lücken: nämlich Steiermark und Kärnten. Für beide wurde nun der 1. Jänner als Startermin bekanntgegeben. Was das regionale Jahresticket in Kärnten kosten wird, ist noch offen, sagt Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP).

Die zuletzt kolportierten 365 Euro werden voraussichtlich nicht halten: „Je günstiger der Tarif, desto mehr Steuergeld müssen wir als Regierungskoalition investieren, um diesen Tarif garantieren zu können. Ich sage nicht, dass 365 Euro nicht halten werden, es ist nur insofern eher unwahrscheinlich, weil wir dabei von Mehrkosten in der Höhe von 15 Millionen Euro sprechen.“ Das sei noch einmal halb so viel wie aktuell das gesamte Budget des öffentlichen Verkehrs sei. „Das wäre natürlich ein sehr großer Sprung“, so Schuschnig.

Regionales Klimaticket für Kärnten

Voraussichtlich ab 1. Jänner wird es für ganz Kärnten ein Regionalticket geben, nachdem es bisher noch keine regionale Jahreskarte gab.

Flexible Bedarfssysteme als Zukunftsmodell

Dass noch etliche Lücken im Netz des öffentlichen Verkehrs zu finden sind, wird von FPÖ und Team Kärnten kritisiert. Ein weiterer Ausbau der Bahn und Busverbindungen vor allem im ländlichen Raum sei notwendig, nur dann werden die Kärntner verstärkt öffentliche Verkehrsmittel nutzen, heißt es.

Allerdings: seit 2018 wurde das Schienenangebot in Kärnten mehr als verdoppelt, das Busangebot um 20 Prozent gesteigert. Man sei am richtigen Weg, sagt Markus Lampersberger vom Verein Fahrgast Kärnten: „Wenn man den Wochenendverkehr betrachtet wurden bereits einige flexible Bedarfsysteme installiert. In dieser Art könnten wir uns vorstellen, dass das Angebot im Metnitz- und das Görtschitztal oder zum Beispiel für dne Raum um den Klopeiner See verbessert wird.“ Flexible Anrufsysteme bedeuten, dass ein Bus oder ein kleines Taxi auf Abruf zum Verbundtarif verkehrt.

Klimaticket kommt ab 26. Oktober

Das Kärntner Regionalticket soll auch für Pendler an der Grenze zwischen Kärnten und Osttirol attraktiv sein, denn es wird bis Lienz gelten. Das Kärntner Regionalticken ist aber nicht mit dem österreichweiten Klimaticket zu verwechseln, das ab 26. Oktober in allen Bundesländern gilt und tausend Euro pro Jahr kostet. Im Juni besiegelte auch Kärnten mit Verkehrsministerin Leonore Gewessler den entsprechenden Vertrag besiegelt.

Grüne: Kärnten wieder Schlusslicht

Olga Voglauer, Landessprecherin der Grünen in Kärnten, kritisierte in einer Aussendung, dass Kärnten wieder Schlusslicht sei. Sie vermisste zukunftsträchtige Arbeit seit der Wahl, das Öffi-Angebot in Kärnten müsse ausgebaut werden und den Umstieg erleichtern.

Von der ÖVP hieß es dazu, die Grünen hätten zwischen 2013 und 2018 in der Landesregierung selbst in Kärnten das Regionalticket einführen können.