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Bildung

Neues Studium Schutzgebietsmanagement

Ab sofort kann man an der Fachhochschule Kärnten Schutzgebietsmanagement studieren. Kürzlich startete der neue Studiengang. Das zweijährige Masterstudium für Naturschutz im 21. Jahrhundert vereint Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit für die Arbeit in Schutzgebieten.

Das Management von Schutzgebieten ist eine Aufgabe, für die es viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl benötigt, sagte Michael Jungmeier von der Fachhochschule Kärnten: „Wenn man sich die Welt, den blauen Planeten ansieht, sind zur Zeit 17 Prozent der Erdoberfläche als hochrangige Schutzgebiete ausgewiesen. Das heißt, fast ein Fünftel der Erdoberfläche. Natürlich die schönsten, wertvollsten Landschaften, die der Planet hat sind Welterbestätten, Natur- und Biosphärenparke, Nationalparke.“

Es habe sich gezeigt, dass man zum Managen und Verwalten, Planen von solchen Gebieten spezifische Kompetenzen brauche: „Wir sind neben einer Universität in Madrid die einzigen Anbieter für so eine spezifische Ausbildung und Qualifikation.“

Exkursionen im In- und benachbarten Ausland

Gleich zu Semesterbeginn begleitete er die ersten Studierenden aus sechs Ländern in den Nationalpark Nockberge auf eine Exkursion. Sie erleben nicht nur die landschaftlichen Besonderheiten dieses Gebietes, sondern auch, wie es geleitet wird: „Die Kärntner Gebietskulisse, unsere Nationalparke, Biosphärenparke, Naturschutzgebiete, Natura-2000-Gebiete und andere Gebiete, geben interessante Studien- und Exkursionsgebiete ab. Wir werden uns aber auch in den beiden Jahren, in denen die Studierenden da sind, weiter über Kärnten hinaus begeben. Wir gehen in alle Nachbarländer und schauen uns dort die prägenden Gebiete an, damit man auch die kulturellen Unterschiede und die vielfältigen Möglichkeiten, die es im Management von Schutzgebieten gibt, kennenlernt“, so Jungmeier.

Erster UNESCO-Lehrstuhl Österreichs

Als erste Fachhochschule Österreichs richtete die FH Kärnten einen UNESCO-Lehrstuhl für das Management von Schutzgebieten ein, sagte Jungmeier: „Es gibt auf der Welt etliche UNESCO-Lehrstühle, die sich mit den großen Menschheitsthemen, die die UNESCO ja vertritt – Kultur, Frieden, Wissenschaft und Umwelt – beschäftigen. Die Fachhochschule Kärnten ist seit dem vorigen Jahr bei diesen Netzwerken mit dem UNESCO-Lehrstuhl für das Management von Conservation Areas, also von Schutzgebieten, vertreten.“

Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen

Die Ausbildung richtet sich an Studierende aller Studienrichtungen, die schon eine akademische Ausbildung haben und sich auf diesem Gebiet spezialisieren möchten: „Wir haben in der jetzigen Runde vom Juristen, Ökologen, Wirtschaftsangehörige oder Kollegen mit einem Lehrer-Ausbildungshintergrund – eine sehr bunte Mischung an Leuten, die sehr unterschiedliche Aspekte und Erfahrungen mitbringen.“

Drei Wochen Präsenzunterricht – Rest online

Das Masterstudium ist berufsbegleitend ausgerichtet: „Fast alle der Studierenden haben einen Beruf, den sie in ihren Heimatländern ausüben und wir müssen das Studium so organisieren, dass es auch mit den beruflichen Anforderungen vereinbar ist.“ Jedes Semester findet ein komprimierter dreiwöchiger Präsenz-Block in Kärnten statt. Der Rest ist über online und virtuelles Lernen organisiert.

„Der erste Eindruck ist, dass das ganz gut funktioniert, dass aber natürlich die Präsenzphasen ganz wesentliche Elemente sind, weil man Exkursionen praktisch nicht ersetzen kann“, so Jungmeier.