Die Jugend stand am Eröffnungstag im Mittelpunkt und war in die offiziellen Reden der politischen Vertreter aus Kärnten, Wien und Slowenien eingebettet. Sie formulierten – zehn Jahre nach dem historischen Ortstafelkompromiss – Wünsche für ein zweisprachiges Kärnten der Zukunft in Form von Video-Beiträgen oder Statements, wie sie zum Beispiel von Schülerinnen und Schülern des slowenischen Gymnasiums in Klagenfurt vorgetragen wurden.
Die Jugend sei es auch, die die slowenische Sprache außerhalb des slowenischen Mutterstaats aufrecht erhalte, sagte der Präsident der slowenischen Staatsversammlung, Igor Zorčič. Sprache sei heute nicht mehr spaltend oder schicksalshaft, sondern eine große Chance.

Kaiser bemerkt Bewusstseinswandel
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betont in seiner Eröffnungsrede, dass immer wieder geforderte gesetzliche Änderungen nicht alles regeln könnten. Wichtig sei ein Bewusstseinswandel. Hier sei viel passiert und viel im Tun. Viele würden in einer historischen Retrospektive Vorteile, Entwicklungen und endlich auch mit Hirn und Herz begreifen, wie wertvoll, erweiternd und bereichernd eine zweite Landessprache ist."

Berlakovich: Doppelte Förderung ermöglicht neue Projekte
ÖVP-Nationalratsabgeordneter und Burgenland-Kroate Nikolaus Berlakovich kam in Vertretung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Er könne als Angehöriger einer Volksgruppe durchaus verstehen, dass weiterhin auf mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz gepocht werde, aber von Seiten der Bundespolitik sei mit der Verdoppelung der Volksgruppenförderung ein Meilenstein gelungen. Die Volksgruppen könnten dadurch Dinge umsetzen, um die sie sonst jahrelang gekämpft haben: „Das ist eine große Chance und doch gutes Geld, das in finanziell angespannten Zeiten nicht selbstverständlich ist.“

Die Veranstaltung „Gemeinsam 2021 skupno“ geht bis Samstag und endet mit einer grenzüberschreitenden Wanderung von Kärnten nach Italien – mehr dazu in „Volksgruppenrechte in Bewegung“.