„Die Stadt Feldkirchen trägt ihren Namen durch die heutige Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Maria im Dorn). Sie wurde als Kirche im Feld schon um 1.000 nach Christus in einer Urkunde angegeben. Aus Kirche im Feld wurde dann der Name Feldkirchen“, sagt Kärnten Guide Rotraud Jungbauer.

Diese namensgebende Kirche erlebte in den darauf folgenden Jahren einiges, was sie noch heute fast einzigartig macht. So wurde anstatt der ersten erwähnten Kirche im Feld eine romanische Basilika mit einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen errichtet, die dann in den folgenden Jahrhunderten noch zwei Mal erweitert wurde.

Erstmals in der Gotik erweitert
Das erste Mal in der Zeit der Gotik: „Vor ungefähr 450 Jahren wurde die Kirche dann nach Osten hin vergrößert bzw. verlängert und mit einem neuen Dach versehen. Die Kreuzrippengewölbe zeigen diese Erweiterung ganz deutlich. Im nördlichen Seitenschiff steht ein gothischer Flügelaltar, der mit Laubsäge aus dem 20. Jahrhundert ergänzt wurde. Die ursprünglichen Figuren des Altars wurden 1987 gestohlen und bis auf eine nie wieder gefunden“, so die Expertin.

Barocke Inneausstattung
Während die einzige Originalfigur über dem Altar hängt ergänzten Feldkirchner Schüler die fehlenden Figuren durch bunte Laubsägearbeiten, so Jungbauer: „In der Barockzeit wurde dann die Inneneinrichtung komplett erneuert. Der Hochaltar mit einer dominierenden Darstellung der Mutter Gottes, die Kanzel und viele Heiligenfiguren in dieser reich ausgestatteten Kirche stammen aus dieser Zeit.“

Im 20. Jahrhundert „gewestet“
1986 erweiterte man die Kirche nochmal. Richtung Westen wurde ein viereckiger Raum errichtet: „Es ist ein heller, mit Holz gedeckter hoher Raum. Die Seitenfenster wurden von Giselbert Hoke gestaltet.“ Darin befindet sich der Hauptaltar mit einem riesigen Glaskreuz.
Das bedeute, dass die Kirche im 20. Jahrhundert ‚gewestet‘, also nach Westen hin ausgerichtet, wurde: „Der Hauptaltar steht im Westen und nicht, wie das sonst üblich ist, im Osten. Der frühere Hochaltar aus der Barockzeit existiert noch und steht auch im Osten der Kirche – verlor seine Funktion aber. Gelangt man jetzt durch das Eingangsportal in die Kirche steht man sozusagen an einem Scheidepunkt: Geht man nach rechts kommt man in den alten, gotischen Teil der Kirche. Geht man nach links, kommt man in den modernen Teil der Kirche.“

Messfeier auf zwei Arten möglich
Interessant sei auch die Ausrichtung der Kirchenbänke, so Rotraud Jungbauer: „Im gotischen Teil stehen die Bänke in Richtung des barocken Marienaltars, der einmal der Hochaltar war. Im modernen Teil der Kirche stehen die Bänke in Richtung des marmornen Hauptaltares. So kann man in dieser Kirche auf zweierlei Arten die Messe feiern: Mit Blick auf die Mutter Gottes ganz barock oder mit Blick auf das gläserne Kreuz ganz modern.“