Garage der Berufsfeuerwehr Klagenfurt
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Chronik

Streit über größeren Tanklöschwagen

Über die Anschaffung eines neuen, größeren Tanklöschfahrzeuges ist in Klagenfurt ein Streit entbrannt. Die Berufsfeuerwehr möchte ein Fahrzeug, das 8.000 Liter fasst, die Freiwilligen Feuerwehren meinen, 5.000 Liter reichen. Nun soll es ein Gutachten geben.

Die Freiwilligen Feuerwehren haben bei der Entscheidung ein gewichtiges Wort mitzureden, weil der Landesfeuerwehrverband mitzahlen müsste. Es gibt verschiedene Fachmeinungen zwischen der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren. Die Berufsfeuerwehr ist der Ansicht, dass sie einen großen Tankwagen mit 8.000 Liter Fassungsvermögen braucht.

Vor allem, weil sie bei Großereignissen vor den Freiwilligen Feuerwehren am Einsatzort sei und damit den Erstangriff starten könne, sagte Kommandant Gottfried Strieder. Derzeit hat die Berufsfeuerwehr ein über 20 Jahre altes 5.000-Liter-Tanklöschfahrzeug und zwei 2.000-Liter-Tanklöschfahrzeuge.

Feuerwehrverband sieht 5.000 Liter als ausreichend

Der Landesfeuerwehrverband ist gegen den großen Wagen. Es gäbe in Klagenfurt und an der Stadtgrenze mehr als zehn freiwillige Feuerwehren, daher sei ein 5.000-Liter-Tank ausreichend, schrieb Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin an Feuerwehrreferent und Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten). Zumal alleine bei den Freiwilligen Feuerwehren mit einer Ausrückzeit oft unter fünf Minuten nach der Alarmierung insgesamt jetzt schon 24.000 Liter Wasser in den Fahrzeugen zur Verfügung stehe. Auch sei das Hydrantennetz sehr dicht.

Gutachten soll Causa klären

In den Gemeinden außerhalb der Statutarstädte Klagenfurt und Villach zahlt der Verband direkt bei jedem neuen Fahrzeug dazu. In den beiden Städten wird ein jährlicher Beitrag für alle Anschaffungen bezahlt. Auch Bürgermeister Scheider dürfte das Eisen in der Diskussion zwischen hauptberuflichen und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten zu heiß geworden sein. Er beauftragte eine externe Firma, um herauszufinden, ob die Berufsfeuerwehr künftig wie bisher mit einem 5.000 Liter Tanklöschfahrzeug auskommt oder 8.000 Liter benötigt. Das Ergebnis der Studie sei für ihn bindend, sagte Scheider.

Bisher hat in Kärnten nur die Freiwillige Feuerwehr Wolfsberg ein 8.000-Liter-Tanklöschfahrzeug. Es wird mit sehr vielen Wassertransporten, etwa auf die Koralpe, den vielen Autobahnbrücken und oftmals nicht zur Verfügung stehenden Hydranten begründet.