Politik

Resolution gegen Heimunterricht

Die Kärntner Landesregierung hat am Dienstag eine Resolution verabschiedet. Sie fordert die Bundesregierung auf, die gesetzlichen Regelungen für den Heimunterricht von Kindern zu verschärfen.

Hunderte Kinder wurden heuer in Kärnten vom Schulunterricht abgemeldet und werden zuhause unterrichtet. Die Kärntner Landesregierung fordert die Bundesregierung auf, die Gesetze dafür zu verschärfen. So soll eine Anmeldung zum Heimunterricht nur bis zu zwei Monaten vor Beginn eines neuen Schuljahres möglich sein.

Erwachsene, die die Kinder zuhause unterrichten, sollen stärker dahingehend überprüft werden, ob sie dazu überhaupt in der Lage sind. Außerdem soll das Wissen der Kinder laufend überprüft werden und nicht nur einmal pro Semester. Auch sollten häuslich beschulte Kinder Anspruch auf die in der Stammschule verwendeten Schulbücher haben.

Zweidrittelmehrheit nötig

Allerdings wird im Parlament eine politische Zweidrittelmehrheit für Verschärfungen benötigt und die ist derzeit nicht in Sicht. Jedoch seien alle Bildungsreferenten in den Bundesländern dafür, sagte Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ): „Wir sind alle, völlig egal welcher Partei, der Meinung, wie wichtig es ist, dass Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Klassenraum unterrichtet werden.“ CoV-Skeptizismus werte man nicht als schwerwiegende Gründe für einen Heimunterricht, so Kaiser. Rund 420 Kinder in Kärnten wurden bisher vom Unterricht abgemeldet.

Opposition für Heimunterricht

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, dass es die Möglichkeit, Heimunterricht zu nutzen, weiterhin geben solle. Allerdings müsse es klare Gründe und Konzepte geben. Keinesfalls dürfe es so sein, dass Eltern über den Kopf des Kindes entscheiden und dieses aus dem gewohnten schulischen und persönlichen Umfeld reißen. Köfer fordert eine wissenschaftliche Erhebung und Analyse, aus welchen Gründen es zu den vielen Abmeldungen komme. Die Daten seien für politische Entscheidungen wichtig, so Köfer.

Von den Freiheitlichen hieß es, die Freiheit jedes einzelnen sei zu achten und respektieren. „Daher lehnen wir Schikanen gegen Eltern, die sich aus unterschiedlichen Gründen im Rahmen der Gesetze für einen Heimunterricht ihrer Kinder entscheiden, ab“, sagte Bildungssprecherin Elisabeth Dieringer-Granza. Sie warnte vor einer „weiteren Spaltung der Gesellschaft“.