Der Klimawandel und die negativen Auswirkungen der Bodenversiegelung sind die Gründe, warum sich nun Umweltschutzorganisationen, von der Alpenkonvention über Fridays for Future bis hin zur Bürgerinitiative Lebensraum Oberes Drautal, mit einem offenen Brief an die Landesregierung wandten.
Dünnhofen: Pläne gehen zu weit
Sie fordern verkehrsberuhigende klimafreundliche Projekte und nicht den Ausbau von Schnellstraßen, sagt Michael Dünnhofen von der Bürgerinitiative Oberes Drautal: „Unser Ziel ist es in erster Linie in einen Dialog zu kommen. Wir sind jetzt nicht Verhinderer und die alte B100 ist auch nicht ganz zeitgemäß, darüber brauch man gar nicht reden, aber die neuen Pläne gehen unserer Meinung nach zu weit. Es bringt keiner Seite etwas, wenn auf stur geschaltet wird“.
Gruber: Naturschutzauflagen eingehalten
Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) reagierte mit Argumenten für den geplanten Sicherheitsbau, der der Drautaler Bevölkerung seit Jahrzehnten versprochen worden sei. „Ich habe großen Respekt davor, dass sich insbesondere die jüngere Generation rund um das Thema Klimaschutz engagiert. In diesem Schreiben werden aber unsachliche und falsche Behauptungen aufgestellt. Der Drautaler Bevölkerung wurde dieser Sicherheitsbau seit Jahrzehnten versprochen und ich werde dieses Versprechen einlösen.“
Man werde alle behördlichen Auflagen, selbstverständlich auch im Hinblick auf den Naturschutz und den Flächenverbrauch, einhalten. Hier werde keine Transitroute gebaut, sondern es werden Ortskerne entlastet, die Bevölkerung vor Lärm geschützt und Gefahrensituationen entschärft, so Gruber in einer schriftlichen Stellungnahme.
UVP beantragt
Die Umweltschutzorganisationen wollen trotzdem mehr. „Mehrere direkt betroffene Grundbesitzer aus Berg und Greifenburg haben mit der Unterstützung einer rechtlichen Vertretung ein Ansuchen für eine Parteieinstellung und für eine Umweltverträglichkeitsprüfung gestellt“, so Dünnhofen. Sollten die Versuche, ins Gespräch zu kommen, nicht fruchten, schließt er weitere Maßnahmen gegen die aktuelle Planung der Umfahrung von Greifenburg nicht aus.