Zwei Katzenbabys im Käfig
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Tiere

Tierheime befürchten „Lockdown-Tiere“

Die Pandemie hat auch die Tierheime vor neue Herausforderungen gestellt. Sogenannte „Lockdown-Tiere“ gibt es bisher zwar kaum, also Tiere, die nur wegen und während der Pandemie angeschafft und dann wieder ins Tierheim abgeschoben worden sind. Das könnte sich nach dem Schulbeginn aber noch ändern.

Kärntens Tierschutzhäuser schauen alle zwei Mal hin, bevor ein Tier vergeben wird. Trotzdem landen mit dem Ferienende viele „Urlaubsmitbringsel“ im Tierheim, sagt Niki Altmayer vom Tierheim Villach. „Es kommt teilweise vor, dass Eltern sich melden und sagen, sie brauchen jetzt für zwei Monate ein Tier, damit das Kind in den Ferien beschäftigt ist. Das ist nicht üblich, wir geben dann kein Tier dafür ab. Unsere Tiere sind keine Freizeitbeschäftigung“.

Mehr Fundtiere

Anfragen a’la „Ich brauche einen Hund für den Lockdown“ gab es ebenfalls. Ein positiver Nebeneffekt der Pandemie war aber, dass mehr verletzte Tiere gefunden worden sind. „Fundtiere, wie z.B. verletzte Vögel oder verletzte Igel, haben wir mehr bekommen. Da ist schon mehr darauf geschaut worden“, so Altmayer.

Brutaler Umgang mit Katzen

Um vorerst beim Positiven zu bleiben: Im Tierheim Wolfsberg gibt es seit den Lockdowns 20 Spaziergänger mehr, die sich um die Hunde kümmern. Die meisten kommen auch jetzt noch – wenn auch unregelmäßiger.

Was negativ auffällt ist aber der teils brutale Umgang mit Katzen, so Florian Schlagholz. „Wir bekommen fast täglich eine verletzt Katze herein. Katzen, die angefahren wurden oder Katzen mit einer Vergiftung, wir hatten auch Katzen, die angeschossen worden sind“.

„Lockdown-Hunde“ im Tiko

Mit 20 Hunden und 60 Katzen ist das Wolfsberger Tierschutzhaus voll. Dasselbe gilt für Villach mit über 100 Tieren. Vergaben und Rückläufe liegen aber auch hier im Schnitt. Nur im Tiko in Klagenfurt wurden 15 echte „Lockdown-Hunde“ abgegeben. „Sie wurden von uns als Lockdown-Hunde benannt, weil sie ein Jahr oder jünger sind. Also definitiv während der Lockdowns angeschafft. Was auch sehr auffällig ist, dass die Hunde das Alleinsein nicht gelernt haben, weil ihre Halter Homeoffice hatten und viel zuhause waren. Da wurde es verabsäumt den Hund auch einmal darauf zu trainieren, alleine zu sein. Es sollte jeder Hund mit einem Jahr erfahren haben, dass er auch einmal ein paar Stunden alleine sein kann“, so Nina Zesar vom Tiko.

Das Tierheim Garten Eden in Klagenfurt verzeichnet wiederum ebenfalls keinen größeren Rücklauf, ist mit 40 Hunden und gut 200, zum Teil wilden Katzen, aber auch mehr als gut gefüllt.