Noch ist es in der Aula der Universität Klagenfurt ruhig. Mit Semesterbeginn am kommenden Freitag wird sich das rasch ändern. Dann wird ein Großteil der rund 12.000 Studierenden erstmals seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wieder in die Hörsäle zurückkehren. Studieren wie vor der Pandemie ist allerdings nicht möglich.

Zutritt nur mit „3-G“-Nachweis
Die Universität betreten darf nur, wer einen „3-G“-Nachweis vorlegt, das wird auch kontrolliert, am Eingang und im Gebäude. Wer sein Impfzertifikat auf die Homepage hochlädt, bekommt auch überall Zutritt. Laut Vizerektorin Doris Hattenberger werde damit gleichzeitig die Mitarbeiter- bzw. Studierendenkarte für die Seiteneingänge freigeschaltet: „Es wird aber nicht geimpft oder genesen oder sonst etwas aufgebucht, sondern nur ein Ablaufdatum.“
In den Seminarräumen und Hörsälen darf nur die Hälfte der Plätze belegt sein. „Wir haben vorgesehen, dass größere Lehrveranstaltungen mit mehr als 200, die nicht die Erstsemestrigen betreffen, weil die möchten wir hier haben, dass diese Veranstaltungen online stattfinden. Daher haben wir ein bisschen Raumkapazitäten gewonnen und so haben wir auch die Möglichkeit in größere Hörsäle auszuweichen“, so Hattenberger.
CoV-Maßnahmen an der Uni
In einer knappen Woche beginnt an den Universitäten das neue Studienjahr. Auch hier gibt es wie an den Schulen strenge Corona-Auflagen und Testangebote. Ziel ist, möglichst vielen Studierenden zu ermöglichen, bei den Vorlesungen in den Hörsälen anwesend zu sein.
Ziel: „So viel Präsenz wie möglich“
Sollte es dennoch zu Platzproblemen kommen, dann müsse man wieder alternierend arbeiten, so Hattenberger. „Dann muss man vielleicht wieder mit Gruppenteilung arbeiten, dass man die eine Gruppe in einer Woche und die zweite Gruppe in der nächsten Woche hereinholt“. Die Prämisse sei so viel Präsenz wie möglich.
Für die Hybridlehre wurde ein sogenannter Streamingkoffer für die Institute entwickelt. Die sieben größten Hörsäle wurden zudem mit Kamera und Audio-Technik ausgestattet.

Viele Studierende noch nie in Uni
Eine Forderung, die auch die Studierenden und die Hochschülerschaft erheben. „In der Online-Lehre geht einfach viel verloren, das wir in der Präsenzlehre haben. Es geht um den Diskurs, um die Vernetzung bei Lehrveranstaltungen. Man darf auch nicht vergessen, es gibt einige Studierende, die die Uni noch nie von innen gesehen haben. Die gilt es abzuholen“, so Simone Singh von der ÖH.
2-G gilt verpflichtend für einige Laborübungen und die praktischen Übungen im Lehramtsstudium Sport „aufgrund der größeren Nähe und des erhöhten Aerosol-Ausstoßes“. Weiters gelte die Regel für andere nicht verpflichtende Angebote, wie etwa USI-Kurse oder Veranstaltungen. „Es soll schon ein gewisser Impuls ausgehen, sich doch impfen zu lassen“, so Hattenberger.
Impf- und Testangebot
Und für jene Studierenden und auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, gibt es ein niederschwelliges Impfangebot. Am 1., 4. und 5. Oktober richtet die Universität eine Impfstraße ein. Dort können sich auch Externe ohne Anmeldung impfen lassen. Danach wird der Impfbus in regelmäßigen Abständen vor dem Haupteingang vorfahren. Am West-Parkplatz der Uni wird mit Semesterbeginn ein Testcontainer aufgestellt, an dem täglich von 7.00 bis 19.00 Uhr – ohne Anmeldung Gratis-Antigen- und PCR-Tests durchgeführt werden.
Die Vize-Rektorin schätzt, dass etwa 80 Prozent der Uni-Angehörigen gegen das Coronavirus immunisiert wurden.