Nach dem Totalausfall im letzten Winter kann sich der Kärntner Tourismus über eine mehr als zufriedenstellende Sommersaison freuen. Das Comeback sei gelungen, so Tourimusreferent Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP): „Kärnten wird im August deutlich mehr als drei Millionen Nächtigungen erreichen, damit ist ein Plus gegenüber dem guten Sommer von 2020 von 6,9 Prozent in Aussicht.“ Von Juli bis August werde das Plus deutlich über vier Prozent betragen, sagte Schuschnig.
Für die gesamte Sommersaison gebe es derzeit ein Plus von 7,9 Prozent bei den Übernachtungen und rund zehn Prozent bei den Ankünften. Mit diesen Zahlen liege man deutlich über dem Vorkrisenniveau.
„Sehr gut durch die Sommersaison gekommen“
Insgesamt seien der August und die Hauptsaison die stärksten seit zehn Jahren. Dass sich der Sommer so gut entwickelt habe, führt Josef Petritsch, Obmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer (WK), vor allem auf die vorgezogenen Impfungen und die regelmäßigen Coronavirus-Tests in den Betrieben zurück.
„Wir konnten größere Cluster im Sommer vermeiden, es hat keine großen Ausbrüche gegeben, die Zusammenarbeit mit den Behörden war in letzter Instanz sehr, sehr gut. Das Contact-Tracing war sehr gut, aufgetretene Fälle konnten schnell eingedämmt werden, so sind wir sehr gut durch die Sommersaison gekommen.“
Tourismus: Starke Position, wie noch nie
Jetzt gelte es, die positive Stimmung im Herbst und Winter zu nützen. Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung: „Kärnten hatte im Tourismus noch nie so eine starke Position, wie in diesem Jahr. Wir setzen jetzt alleine in Österreich über 300 TV-Spots, 600 Radio Spots mit Österreich und Deutschland. Wir wollen jetzt ganz, ganz offensiv ab Mitte September bis zumindest Ende Oktober klare Signale geben.“
Die Buchungslage in den kommenden Wochen sei gut, und auch für den Winter ist Tourismuslandesrat Schuschnig optimistisch. „Der vom Bund vorgestellte Stufenplan für eine sichere Wintersaison ist ein eindeutiges Signal und eine klare Strategie zum Offenhalten ohne Sperrstunden, ohne Kapazitätsbeschränkungen, aber mit einem Sicherheitsnetz, bestehend aus Testen und Impfen und das, ohne rein auf die 7-Tage-Inzidenz zu starren.“
Einmal mehr ergeht der Appell an alle, sich impfen zu lassen. Tourismussprecher Petritsch schätzt, dass in den Betreiben rund 80 Prozent der Mitarbeiter bereits geimpft seien.
Team Kärnten kritisiert Bund
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, das Kärnten auch von einem schwächelnden Städtetourismus in ganz Österreich profitiert. Diese Gäste gelte es, zu binden. Außerdem müssen die Nebensaisonen stärker belebt werden. Gerade die klimatischen Bedingungen im Herbst seien so, dass man für Touristen aus dem In- und Ausland attraktiv sein sollte. Köfer kritisierte die Pläne der Bundesregierung für die kommende Wintersaison, der diesbezügliche Plan der Bundesregierung verdiene diese Bezeichnung nicht. Von Klarheit und praxistauglichen Regelungen sei nichts zu sehen. Vielmehr herrsche Wirrwarr.