Gummi Gummi 2007
APA/Gert Eggenberger
APA/Gert Eggenberger
Chronik

Gemeinden klagen über „GTI-Terror“

Nach dem inoffiziellen GTI-Treffen klagen Anrainer in Villach, am Faaker See, in Velden und im Keutschacher Seental über die Lärmbelästigung und Verkehrsbelastung. Der „GTI-Terror“ sei nicht willkommen, hieß es zuletzt. Die Landesregierung forderte in einer Resolution an den Bund Möglichkeiten für härtere Strafen.

In der Resolution an den Bund wird eine Änderung des Kraftfahrgesetzes verlangt, mit der Möglichkeit für höhere Strafen, Kennzeichenabnahmen und der Beschlagnahmungen von Fahrzeugen.

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ORF
Zuschauer beobachten das inoffizielle Treffen am Strraßenrand

Velden: „Kärntens Gastfreundschaft mit Füßen getreten“

Auch wenn der GTI-Lärm nun wieder vorbei ist, die Unruhe in den Gemeinden ist groß. Bei einer Sitzung mit der Tourismuswirtschaft sei klar zum Ausdruck gekommen, dass dieser „GTI-Terror“, wie er genannt wurde, nicht willkommen ist, sagte Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk. Kärntens Gastfreundschaft werde mit Füßen getreten, ist auch aus der Landesregierung zu hören.

Doch ob das auch die GTI Fans hören, ist fraglich. Und Pfingsten 2022 mit dem nächsten Treffen kommt bestimmt. Veldens Bürgermeister fordert großräumige Straßensperren und Umleitungen. Doch Straßen einfach zu sperren, sei nicht nur rechtlich problematisch, sagte der Villacher Bezirkshauptmann Bernd Riepan: „Sperre ich den Straßenzug A, weichen die GTI-Fans auf den Straßenzug B aus. Mit punktuellen Straßensperren wird es nicht gelingen, die Masse der Autofans abzuhalten, glaube ich.“

BH: Ausrichtung des Landes nötig

Der Veldener Bürgermeister fordert auch ein generelles Ende von Motorsporttreffen in Kärnten. Die Landespolitik fordert mehr Kennzeichen- und Führerscheinabnahmen. Doch dafür müsse es Gründe geben, sagte Riepan. „Grundsätzlich kann ich als Behörde nur mit den Instrumenten operieren, die mir zur Verfügung stehen mit der Straßenverkehrsordnung und dem Kraftfahrgesetz. Es bedarf auch einer generellen Ausrichtung des Landes, wohin es touristisch, mit der Reise gehen soll“.

Man könne niemanden verbieten, dass er mit dem Auto nach Kärnten komme, sagte Riepan: „Und man muss auch bedenken, dass es da eine riesige Anzahl an Fahrzeugen gibt, die man mit einzelnen Führerschein- oder Kennzeichenabnahmen nicht einfach abschrecken kann, zu uns zu kommen.“

Umfassende Lösung nicht in Sicht

Eine Lösungsmöglichkeit wäre, sehr laute Autos aus dem Verkehr zu ziehen, sagte Riepan. Aber auch das sei gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussehe, „dann dürften Fahrzeuge mit einem definierten Dezibelwert tagsüber oder in der Nacht nicht mehr fahren, das wurde schon diskutiert, bedürfte aber eines recht aufwendigen Ermittlungsverfahrens. Es ist ein Denkansatz“.

Laut dem Veldener Bürgermeister Vouk soll es schon nächste Woche wieder Gespräche mit den Behörden und dem Land geben. Auch Bezirkshauptmann Bernd Riepan würde zeitnahe Gespräche begrüßen. Auch wenn alle Beteiligten heute zugeben müssen, dass es die einzig effektive Lösung für das Problem nicht gibt.