Ortschaft Dreulach
ORF/Lisa Natmessnig
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Chronik

Wolf bei Bushaltestelle gesichtet

Ein Mitarbeiter der Gemeinde Hohenthurn im Gailtal hat Mittwochfrüh einen Wolf bei einer Bushaltestelle in Dreulach gesichtet. Nur kurze Zeit später fuhren von dort Kinder in die Schule. Laut dem Wildbiologen deutet alles auf einen Wolf hin, weil auch zwei neue Risse aus der Gemeinde gemeldet werden.

Markus Schnabl sagte gegenüber dem ORF, er sei gegen 6.10 auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als ihm der Wolf 15 bis 20 Meter entfernt vor das Auto gesprungen sei. Er habe noch weiter Ausschau gehalten, aber rund 100 Meter weiter habe er ihn aus den Augen verloren. „Bei uns ist es so, dass der Bus um 6.30 die Kinder in die Schule bringt und 20 Minuten vorher habe ich den Wolf bei der Haltestelle gesehen.“ Zehn Minuten später seien die ersten Kinder gekommen.

Schafrisse Hohenthurn
ORF/Lisa Natmessnig
Wieder tote Schafe in Hohenthurn

Auch Angst dabei

„Ich habe selber eine Schafherde und bin schnell hingefahren, um nachzuschauen, ob er welche gerissen hat, das war aber nicht der Fall.“ Er sei erstaunt gewesen, habe aber auch Angst gehabt, so ein Tier habe nichts im Wohngebiet zu tun, so Markus Schnabl, der auch sofort den Bürgermeister verständigte.

Wolf in Kärntner Siedlung

Ein Mitarbeiter der Gemeinde Hohenthurn im Gailtal hat Mittwochfrüh einen Wolf bei einer Bushaltestelle in Dreulach gesichtet. Nur kurze Zeit später fuhren von dort Kinder in die Schule.

Aus Hohenthurn werden unterdessen zwei neue Schafsrisse gemeldet. Wildbiologe Roman Kirnbauer sagte, alles deute auf den Wolf hin, man habe Proben genommen. Die beiden Schafe seien mit einem Kehlbiss getötet worden. Der menschliche Siedlungsraum stelle für den Wolf keine Gefahr dar, in Deutschland ziehen sie sogar durch Städte, so Kirnbauer. Vor den Infrastrukturen haben sie keine Scheu und nutzen sie für sich. In der Nähe von Siedlungen sei ein Wolf natürlich nicht erwünscht. Es habe in Göriach im Juni Risse, in Achomitz habe es am Ortsrand Schafrisse gegeben und nun die zwei Vorfälle binnen drei Tagen. Komme es zu mehr Sichtungen müsse man Schritte setzen, so der Wildbiologe.

Abschuss wird geprüft

Man kenne im Unteren Gailtal zwei Wölfe, den 120 MATK und den 115 MATK. Der Bescheid zum Abschuss gelte aber nicht für dieses Gebiet, sondern nur für drei Almen. Jagdreferent Martin Gruber (ÖVP) sagte, dass die Bevölkerung geschützt werden müsse und „dafür werde ich alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen." Es werde jetzt geprüft, ob ein Abschuss möglich ist.

FPÖ Landesparteiobman Erwin Angerer forderte schnelles Handeln der Landesregierung, um ein rasches Eingreifen bei Problemwölfen zu ermöglichen. Man könne auf keinen Fall zulassen, dass der Wolf zu einer möglichen Gefahr für den Menschen werde, sagte Angerer.