Das drei Tonnen schwere und sechs Meter hohe Siegerprojekt der Kärntner Kulturstiftung wurde mit Musik sowie mit Texten von Ingeborg Bachmann und Gert Jonke bespielt. Eine Wort-Maschine. Ein Kraftwerk für Gedanken. Ein Wirklichkeits-Generator. Der Ingeborg Bachmann-Kuppel könnte man viele Namen geben.
Bruder Heinz Bachmann sagte bei der Eröffnung, er sei ziemlich davon überzeugt, dass die Kuppel seiner Schwester Ingeborg gefallen hätte, weil diese den Facettenreichtum ihres Schreibens darstelle.
Keine gemeinsame Probe möglich
Gelesen wurden die Bachmann- und Jonketexte von Schauspielern wie Anne Bennent und Heinz Weixelbraun, performed wurde rund um die Kuppel und auch mitten im Publikum, um ein
Denkmal aus Worten aufzuspannen. Regie führte Gerhard Fresacher: „Wir hatten nie eine Probe im Vorfeld sondern mussten alles einzeln besprechen und dann musste ich das verbinden. Man muss sich das so vorstellen, wie man einen Teppich webt, nur dass man vorher mit jedem Faden spricht.“
Gastspiel auch in Wien
Konzipiert wurde die Kuppel von Künstler Armin Guerino – er zeigte sich nach der gelungenen Premiere „um drei Tonnen“ erleichtert und sagte, es sei toll, dass soviele Menschen auf den Neuen Platz gekommen seien, um die Eröffnung im öffentlichen Raum sehen und erleben zu können. Poptalent Oskar Haag begeisterte mit seiner Musik.
Eröffnung der Bachmannkuppel
Unvergleichlich auch der Auftritt Bernarda Finks mit Liedern von Gustav Mahler, Hugo Wolf und Franz Schubert. Die Sängerin sagte, es sei großartig gewesen, die Stadt „anders atmen“ zu sehen. Sie wünsche sich viele solche Kulturprojekte für Klagenfurt auch in Zukunft. Nächstes Jahr soll die Bachmannkuppel in Wien gastieren – ein großer Wunschort für die Bachmannkuppel sei sicher der Heldenplatz, so Regisseur Gerhard Fresacher.