Zu Beginn der Pandemie profitierten Holz- und Baustoffhandel davon, dass viele nicht auf Urlaub fahren konnten und ihr Geld in die Verschönerung ihres Zuhauses investierten. Der Export allerdings litt einige Monate. Doch spätestens im heurigen ersten Halbjahr zog der Holzmarkt an und die Lieferfristen erreichen wieder ein gewohntes Maß.

Preise erreichen ungeahnte Höhen
Georg Jung vom Bundesgremium Holzhandel in der Wirtschaftskammer sagte, der Bedarf sei so vehement angestiegen, dass speziell die Holzpreise Anfang des Jahres noch mehr gestiegen sind: „Teilweise wurden da Höhen erreicht, die bis jetzt nicht möglich waren.“
Der italienische Markt sei der wichtigste Absatzmarkt für die heimische Holz und Sägeindustrie, sagte Jung. Fast die Hälfte des Schnittholzexportes geht dorthin. Deutschland folgt mit einem 20 Prozent Anteil auf Platz 2. Mit ein Grund, um gelassen in die Zukunft zu blicken, seien die Schlagwörter Klimawandel und Nachhaltigkeit, sagte Jung: „Diese Vorteile, auch als CO2
-Speicher, bietet eben das Holz.“

Genug Absatzmärkte für Schadholz
Vor der Pandemie hieß es noch, es sei sehr viel Schadholz am Markt, das man kaum loswird. Das habe sich geändert, sagte Markus Schmölzer, der Vorsitzende der Sägeindustrie in Österreich und Geschäftsführer der Firma Hasslacher.
„Wir haben nach wie vor die Hotspots in Oberkärnten und Osttirol, wo es nach wie vor viel Schadholz gibt. Allerdings haben sich die Marktverhältnisse dahin gehend positiv verändert, dass es genügend Absatzmöglichkeiten gibt.“ Probleme gebe es derzeit allerdings bei den Kapazitäten für die Aufarbeitung und den Transport, sagte Schmölzer.
Schutz der Wälder beschneidet Recht der Eigentümer
Eine neue geplante Wald- und Forststrategie der EU macht der Holz und Sägeindustrie Kopfzerbrechen, sagte Schmölzer. „Die Strategie besagt im Wesentlichen, dass zehn Prozent der Waldfläche komplett außer Nutzung gestellt werden sollen und 30 Prozent unter strengen Schutz. Die Rohstoffbasis würde sich wesentlich verkürzen, das würde auch einen wesentlichen Eingriff in das Eigentumsrecht der Waldbesitzer bedeuten.“
Die Holzindustrie ist mit mehr als 300.000 Beschäftigten ein großer Bereich in der heimischen Wirtschaft.