Chronik

Bahnhöfe: Ohne Kleingeld keine Toilette

Die ÖBB verlangen auf den Bahnhöfen pro WC-Besuch 50 Cent. Dafür haben Fahrgäste durchaus Verständnis. Doch in fast allen Bezirksbahnhöfen und auch kleineren Bahnhöfen sind die WC-Anlagen nur benützbar, wenn man ein 50 Cent Stück eingesteckt hat. Wechselgeld gibt es keines.

Beim ORF meldeten sich Fahrgäste, die etwa im Bahnhofsgebäude von St. Veit an der Glan dringend aufs WC mussten. Doch keiner hatte ein 50 Cent Stück eingesteckt. Damit bleiben die Türen versperrt. Man könne zwar verstehen, dass die ÖBB Geld für die Benützung des WCs verlange, andererseits sei es aber schwierig, wenn man kein 50 Cent Stück zur Hand habe, so ein Betroffener.

Einwurfautomat für Toilette
Robert Schleicher

Gebühren werden wegen Vandalismus verlangt

In knapp 15 Bahnhöfen in Kärnten öffnen sich die WC-Türen nur, wenn ein 50 Cent Stück eingeworfen wird. Und nur ein Automat wirft auch Wechselgeld aus, jener in Klagenfurt. ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel sagte, Gebühren werden überall dort verlangt, wo es in der Vergangenheit Vandalismus gegeben hat: „Je nach Größe des jeweiligen Bahnhofs erfolgt die Einteilung in eine Kategorie und so ist es zum Beispiel, dass in Kärnten von bis zu 15 Bahnhöfen nur auf einem Bahnhof die Anlage Wechselgeld auszahlen kann.“

Sicherheitshinweis an Toilettentür
Robert Schleicher

Einbau von Wechselgeldanlagen derzeit nicht geplant

Ein Einbau von Wechselgeldanlagen, ähnlich wie bei Getränkeautomaten, sei derzeit nicht vorgesehen. Auch nicht die Möglichkeit, dass die WC-Gebühr mittels Bankomatkarte bezahlt werde. Man nehme aber die Hinweise auf und werde das prüfen, so Zernatto-Peschel. Die ÖBB entwickle ihre Systeme laufend weiter, es sei aber auch eine Frage der Größe des jeweiligen Bahnhofs. Anpassungen seien in Zukunft nicht ausgeschlossen.

Und vielleicht bleiben die WC-Türen auf den betroffenen Bahnhöfen bei einem dringenden Bedürfnis schon bald nicht mehr verschlossen, wenn man kein 50 Cent Stück bei der Hand hat.