Vier Tage arbeiten, drei Tage frei: Diese Arbeitszeit führte der Wirt Daniel Ramsbacher gerade in einem seiner Betriebe in Spittal an der Drau ein. Damit sei er für Mitarbeiter attraktiver, müsse aber auch eine zusätzliche Kraft einstellen, sagte er: „Das kann man sich aus dem Nichts heraus nicht leisten, einfach so einen weiteren Mitarbeiter anzustellen. Eine große Unterstützung wäre eine Senkung der Lohnkosten, damit wir uns leichter tun.“
Gewerkschaft: Jetzt müsse gehandelt werden
Vorschläge wie diese will die Gewerkschaft Vida mit Vorsitzendem Hermann Lippitsch, auch Landespräsident des ÖGB, nun verstärkt aufgreifen: „Wir möchten Lösungsansätze finden und diese können nur gemeinsam gefunden werden. Man kann den Tourismus nicht über einen Kamm scheren, es gibt die unterschiedlichsten Bereiche.“
Daher habe man nun eine „Allianz für den Tourismus“ gegründet. Auf die Frage, ob nicht auch die Gewerkschaft zum schlechten Image des Gastgewerbes beigetragen habe, sagte Lippitsch, schwarze Schafe müssten aufgezeigt werden, aber man sei an einem Punkt angelangt, an dem auch die Arbeitgeberseite sagt, jetzt müsse man gemeinsam etwas unternehmen.
Betriebe fordern überbetriebliches Mitarbeiter-Marketing
Konkret schlägt Lippitsch eine Urlaubskasse für Tourismusmitarbeiter, ähnlich der Bauarbeiterkasse, vor. Ebenso Mitarbeiterhäuser für kleinere Betriebe in den Gemeinden. Hotelier Andreas Buchacher erzählte, in seinem Betrieb gebe es die Kärnten-Card für Mitarbeiter gratis und vergünstigte Zimmerpreise für Angehörige. Er wünscht sich auch mehr Unterstützung von Tourismusregionen und dem Land: „Es braucht ein überbetriebliches Mitarbeiter-Marketing, das nach außen getragen wird. Da schläft Kärnten im Moment leider.“
So wurden vor einigen Wochen Tourismus- und Gastronomiemitarbeiter vom Wörthersee für das Paznauntal abgeworben, sagte Buchacher. Die würden in Kärnten fehlen und es wäre gut, wenn man diese halten könnte. Die gemeinsame Botschaft von ÖGB und den Unternehmern sei, dass der Job im Tourismus auch Spaß machen könne und gutes Geld bringe, wenn die Rahmenbedingungen passen.