Coronaimpfung
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Coronavirus

Impfdurchbrüche bei 0,11 Prozent

In Kärnten hat es seit Februar bei 0,11 Prozent aller gegen das Coronavirus Geimpften einen Impfdurchbruch gegeben. 326 von mehr als 300.000 Geimpften erkrankten schwer am Coronavirus. Parallel dazu erhöht ein Cluster in Feldkirchen die Inzidenz im Bezirk auf 225.

Wie Gerd Kurath vom Landespressedienst am Freitag mitteilte, erkrankten im Untersuchungszeitraum 326 der insgesamt 300.950 vollimmunisierten Personen mit schwererem Verlauf trotz zweifacher Impfung. Laut Kurath wirkte bei diesen Personen die Immunisierung nicht so gut, weil sie etwa Vorerkrankungen hatten.

Mit Stand Freitag hatten in Kärnten 58,7 Prozent der Gesamtbevölkerung zumindest eine Impfung bekommen, 55,2 Prozent galten als vollständig immunisiert. Niedrig ist diese Zahl noch in der Gruppe der Zehn- bis 19-Jährigen, hier haben 27,7 Prozent einen Stich bekommen, 22,3 Prozent sind vollimmunisiert.

Hohe Inzidenz in Feldkirchen wegen Clusters

Ein Coronavirus-Cluster in einem Gasthaus im Bezirk Feldkirchen ließ in den vergangenen Tagen die Inzidenz im Oberen Gurktal in die Höhe schnellen. Kurath sagte, es lassen sich viele der Infektionen auf eine Feier vor eineinhalb Wochen zurückführen. 67 Infektionen bedeuten in dem kleinen Bezirk eine 7-Tage-Inzidenz von 225.

Laut Kurath waren die Wirte CoV-positiv, sie dürften sich auf einer Reise angesteckt haben. Betroffen sind zahlreiche Personen aus mehreren Gemeinden im oberem Gurktal, wo es viele Großfamilien gibt und die hochansteckende Delta-Variante sich so leicht verbreiten konnte. „Wir gehen davon aus, dass die Zahlen bald zurückgehen sollten, wenn sich die Leute an die Quarantäne halten und schauen, dass die Viren nicht weitergeben werden“, so Kurath. Außerdem finden in diesem Bereich verstärkte Kontrollen in Gastbetrieben statt.

Ausreisetests als mögliche Maßnahme

Sollten die Zahlen nicht nach unten gehen, müssten weitere Maßnahmen getroffen werden, diese reichen bis hin zu Ausreisetests. Allerdings ist die Inzidenz nicht das einzige Kriterium dafür, auch die Bettenbelegung auf den Normal- und Intensivstationen und die Durchimpfungsrate fließen in die Überlegungen mit ein. In der nun betroffenen Region liegt die Durchimpfungsrate bei 52 Prozent, außerdem hat keiner der Infizierten einen schweren Verlauf.

Ganz allgemein haben die Contact-Tracer immer wieder mit positiv Getesteten zu kämpfen, die die Aussage verweigern oder falsche Angaben machen. In solchen Fällen könnte es sogar Verwaltungsstrafverfahren geben.

Strenge Besuchsregeln in Krankenhäusern

Wegen der allgemein steigenden Fallzahlen bleiben die Zugangs- und Besucherregelungen in den Kabeg-Spitälern weiterhin aufrecht. Im besonders sensiblen Krankenhausumfeld sind sowohl ein „3-G-Nachweis“ notwendig als auch strikte Hygienevorschriften zu beachten.

In Kärnten gab es in den letzten 24 Stunden 44 Coronavirus-Neuinfektionen. Laut den Angaben des Landes müssen 35 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, fünf Patienten befinden sich auf einer Intensivstation.

Anmeldefreies Impfen wird forciert

Die Impfquote soll in den kommenden Wochen mit Impfaktionen gehoben werden, für die man sich nicht anzumelden braucht. Am Freitag beispielsweise gastiert ebenso wie an den kommenden Freitagen ein mobiles Impfteam im Einkaufszentrum Atrio in Villach.

Am Samstag startet auch Klagenfurt mit einer ganz ählichen Aktion. In einem mobilen Impfbus erhalten Bürgerinnen und Bürger quasi im Vorbeigehen eine Covid-19-Impfung. Am Samstag macht der Bus auf dem Neuen Platz Station, verimpft wird das Vakzin von „Johnson & Johnson“. Damit ist für den umfassenden Schutz nur eine einzige Impfung erforderlich. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Der mobile Impfbus wird auch in den kommenden Wochen in der Innenstadt unterwegs sein – immer am Donnerstag, Freitag und Samstag. Die genauen Standorte und Uhrzeiten will die Stadt noch bekannt geben.

Wer am Samstag den Vormittagstermin auf dem Neuen Platz versäumt, kann noch den freiem Impftermin beim Alpen-Adria-Center bei der Cine City nutzen. Dort wird von 8.00 bis 18.00 Uhr geimpft. Verabreicht wird das Vakzin von Pfizer. Mobile Impfteams des Roten Kreuzes sind am Samstag auch in Oberdrauburg im Rathaus, in Malta im Festsaal und in Stockenboi im mehrzweckhaus unterwegs – geimpft wird dort von 8.00 bis 16.00 Uhr.

Ohne Anmeldung kann man sich auch auf der Klagenfurter Herbstmesse, die am Mittwoch, 15. September, startet impfen lassen. Darüber hinaus verlängert die Stadt Villach ihre „Sommerspritzer“-Abende mittwochs und freitags zwischen 15.00 und 19.00 Uhr – voraussichtlich bis Ende Oktober. Mitzubringen sind nur die E-Card und ein Lichtbildausweis. Vorbereitungen auf das Impfen in den Schulen laufen zur Zeit auch in der Bildungsdirektion. Die über Zwölfjährigen könnten in den Schulen schon ab Mitte Oktober geimpft werden.