Motorräder machen oft mehr Lärm als sie müssten. In Velden werden derzeit fast ständig um die hundert Dezibel gemessen, was an die Lautstärke von Presslufthämmern erinnert. Die Auspuffanlage macht den Unterschied und möglicherweise steuerbaren Klappen. Beim Autofahrerklub kennt man diese mechanischen Vorrichtungen.
Technische Umbauten oft gut versteckt
„Es gibt im Internet sämtliche Ersatzteilkits, dass man diese Klappen manuell per Knopfdruck steuern kann. Das heißt, man kann das Motorrad beliebig, wann man will lauter oder leiser machen“, so Peter Pegrin, ARBÖ-Landesgeschäftsführer. Auf Laut Umschalten geht also nicht nur bei Autos, wie ein Kölner Motorradfahrer beim ORF Lokalaugenschein zeigt.
Land und Verkehrspolizei versuchen dieser Tage wieder besonders laute Maschinen rund um den Faakersee zu finden. Wer am Stand doppelt so laut ist wie genehmigt, für den ist hier Endstation. „Natürlich versuchen wir auch hier entsprechend Kontrollen durchzuführen, aber es ist nicht immer so leicht festzustellen, ob ein Klappenauspuff von Hand gesteuert werden kann. Natürlich muss man nach einem Knopf suchen, aber das ist dann oft wie bei anderen technischen Umbauten meistens hinter anderen Knöpfen versteckt und es ist schon sehr schwierig daraufzukommen“, so Hans Peter Mailänder von der Verkehrspolizei.
Auch in Zukunft Tricksereien zu erwarten
In den vergangenen Jahren sind die EU-Richtlinien strenger geworden. Die Lautstärke auf Knopfdruck gibt es trotzdem noch. „Es ist beabsichtig diese Klappenauspuffanlagen zu verbieten. Tricks wird es aber immer in irgendeiner Art und Weise geben“, sagte Bernhard Sittlinger, der Kraftfahr-Sachverständiger beim Land Kärnten ist.
„Wenn man sich die ganze Sache ansieht oder eben anhört, kann man schon fast davon ausgehen, dass in diesem Bereich vor allem in Zukunft viel getrickst wird“, so ARBÖ-Landesgeschäftsführer Peter Pegrin. Bei den Kontrollen bei denen der ORF Kärnten dabei ist, musste kein Fahrer sein Motorrad stehen lassen. Anzeigen, weil sie zu laut sind, gab allerdings etliche.