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Coronavirus

Drittimpfungen starten am 16. September

Kärnten startet am 16. September 21 mit der Verabreichung der dritten Teilimpfungen gegen das Coronavirus. Das teilte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) am Mittwoch mit. Zuerst kommen die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen an die Reihe, dann die Gruppe der über 80-Jährigen, die noch zu Hause wohnen.

Bei der Pressekonferenz am Mittwoch plädierten Vertreter von Rotem Kreuz, ÖGK und Ärztekammer teils sehr emotional für eine Impfung. Laut der Gesundheitsreferentin werden im Zuge der Drittimpfungen – ausschließlich mit mRNA-Wirkstoffen – in den Heimen auch noch Ungeimpfte die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen. Im Oktober starten dann planmäßig die Drittimpfungen für über 80-Jährige, sie bekommen ein Infoschreiben zugeschickt und müssen sich dann selbst bei Impfärzten anmelden – oder für einen Termin bei den öffentlichen Impfstraßen, die zu diesem Zweck reaktiviert werden.

Kärnten beginnt mit Drittimpfungen

Für ältere Menschen empfiehlt das nationale Impfgremium sechs bis neun Monate nach der zweiten Impfung eine Auffrischung. Kärnten beginnt nun kommende Woche mit den ersten Drittimpfungen in den Pflegeheimen.

Appell von Rotem Kreuz, ÖGK und Ärztekammer

Weiters an die Reihe für eine Drittimpfung kommen dann die Geimpften über 65 Jahren sowie jene Personen, die mit den Präparaten von AstraZeneca und Johnson & Johnson geimpft wurden. Der Impfschutz wird mit einer mRNA-Impfung von Biontech oder Moderna geboostet, hieß es am Mittwoch. Den Schutz, der durch die Immunisierung für die Geimpften und ihr Umfeld entsteht, betonten auch Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy und Sylvia Gstättner, die Landesstellenausschussvorsitzende der österreichischen Gesundheitskasse in Kärnten.

Ärztekammer-Präsidentin Petra Preiss appellierte aus ihrer eigenen Erfahrung als Ärztin an Ungeimpfte, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken. „Ich habe Angst, nicht persönlich, aber wegen der Entwicklung im Herbst.“ Immer wieder habe sie mit schwer kranken Covid19-Patienten auf Intensivstationen zu tun: „Ich kann das nicht nachvollziehen aus der Erfahrung, die ich mache und im Herbst auch leider wieder machen werde, nämlich dass Menschen sterben müssen, weil sie eine Maßnahme nicht gesetzt haben, die so ungefährlich und nützlich ist wie eine Impfung.“

Preiss mit Kritik an Kanzler

Harsch ins Gericht ging die Ärztekammer Präsidentin auch mit der Aussage von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vom Sommer, dass die Pandemie für Geimpfte vorbei sei: "Als geimpfte Ärztin und im Namen aller geimpften im medizinischen Bereich tätigen Personen betrachte ich das als eine Verhöhnung“, denn „für Mitarbeiter in Spitälern, Ordinationen und Pflegeheimen wird die Pandemie nicht vorbei sein. Wir werden wieder Operationen verschieben und Stationen sperren müssen, weil wir die personelle Deckung nicht haben – trotz intensiver Bemühungen, personell aufzustocken. Wir werden wieder dasselbe erleben, was wir erlebt haben und ich verstehe nicht, dass das nötig ist.“