Die Diakonie de la Tour gehört zu den größeren Heimbetreibern in Kärnten mit 600 Bewohnerinnen und Bewohnern und 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in acht Heimen. Es war ein ruhiger Sommer für die Bewohnerinnen und Bewohner im Haus Maria Gail bei Villach. Dass die Impfung zu fast 100 Prozent vor schweren Verläufen schützt, zeigte sich hier gleich nach Impfbeginn. 84 Prozent der Bewohner und 75 Prozent des Personals sind geimpft.

Pflegedienstleiterin Margot Schratzer-Preiml sagte, man habe im November, vor der Impfung, die ersten Covid-Fälle gehabt. Nach den Impfungen habe es zwei symptomlose Fälle gegeben und danach gar keine mehr. Das sei eine große Erleichterung.
Kärnten impft Heimbilanz
Gerüchten entgegentreten
Nun soll versucht werden, noch mehr Impfwillige beim Pflegepersonal zu finden. Der Betriebsarzt soll aufklärend wirken, denn die Befürchtungen sind immer dieselben, so Werner Simonitti vom Qualitätsmanagement der Diakonie de La Tour: „Es sind diese Informationen, die in den sozialen Netzwerken kursieren, man kann nicht mehr schwanger werden, die Impfung ist nicht erprobt. Der Sinn der Kampagne ist es, das auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen.“

Impfpflicht muss vom Bund kommen
Von einer Impfpflicht will man hier nichts wissen: Vor allem auch, weil beim momentanen Mangel an Pflegepersonal eine verpflichtende Impfung eine weitere Hürde wäre, Mitarbeiter zu bekommen, so Simonetti. Man komme in den Heimen gerade so über die Runden mit dem Personal. Es werde aber zunehmend schwieriger, neue Mitarbeiter zu bekommen. Eine Impfpflicht müsste eine bundesweite rechtliche Regelung sein. Nun wartet man auf den Start der dritten Impfung, damit der Herbst und Winter so ruhig verlaufen wie der Sommer.