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Coronavirus

Volkshochschule zieht CoV-Bilanz

Die Kärntner Volkshochschulen haben ein turbulentes Pandemiejahr hinter sich. Das Coronavirus hat auch hier jegliche Planung über den Haufen geworfen, es wurden 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer weniger gezählt. Von heute auf morgen konnten Kurse nicht mehr fortgesetzt werden.

350 Kursleiter mussten mit dem Lockdown ihre Kurse einstellen, für die VHS bedeutete das vergangene Jahr ein Umsatzverlust von mindestens einer Million Euro. Ein weiterer Lockdown würde die Volkshochschulen und die beschäftigten Kursleiter massiv treffen, sagte Beate Gfrerer, die Geschäftsführerin der Volkshochschulen Kärntens.

94 Prozent Finanzierung durch Kurse

Die Volkshochschulen finanzieren sich zu 94 Prozent aus Kursbeiträgen und Projekten, sechs Prozent entfallen auf eine Basisförderung von Bund, Land und Arbeiterkammer. Aufgrund der pandemiebedingten Situation hatte knapp die Hälfte aller Kursleiter über Monate hindurch keinen Job mehr, sagte Gfrerer: „Es war für die Trainerinnen und Trainer sicher sehr schwierig. Wir haben den Fokus auf Weiterbildung gelegt, auch im digitalen Bereich, damit sie in der Lage sind, die Präsenzkurse in Onlinekurse umzuwandeln. Bei den Sprach- und Gesundheitskursen ist das gut gelungen, bei manchen kann man es nicht machen.“

Viele holen Pflichtschulabschluss nach

Mit September wird es auch wieder möglich, über die Volkshochschule den Pflichtschulabschluss nachzuholen und auch die online angebotene Berufsreifeprüfung. Ob sich die Zahlen der Schulabbrecher aufgrund der CoV- Situation verändern werden, könne noch nicht gesagt werden. Bisher seien die Zahlen konstant gewesen, sagte Gfrerer: „Wir haben sehr daran gearbeitet, den Pflichtschulabschluss auch in die Regionen zu bringen. Rund 480 Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule in Kärnten jedes Jahr ohne Abschluss oder mit negativem Abschluss. Viele davon sind bei uns.“

Es gebe auch eine hohe Anzahl von Menschen mit Migrationshintergrund. Die psychosozialen Probleme der Kinder und Jugendlichen seien größer geworden. Man habe beim Kärntner Gesundheitsfonds ein großes Projekt dazu eingereicht. Der Bedarf an intensiverer Betreuung sie auf jeden Fall da.

Derzeit „3-G-Regel“ bei Kursen

Das umfangreiche Kursbuch der Volkshochschulen wird es heuer in der bekannten Form nicht mehr geben. Online sei die Kursvielfalt transparent ersichtlich. Man habe die jeweils zehn Einheiten dauernden Kurse zur Sicherheit in zwei Tranchen geteilt, hieß es von den VHS auf Nachfrage des ORF. Das heißt, man zahlt vorerst auch nur die Hälfte, dann sei die Verrechnung leichter, falls man doch absagen müsse. Derzeit gelten die „3-G-Regeln“, wie es dann weitergehe, wisse man jetzt natürlich noch nicht. Sei es, ob es eine Maskenpflicht geben werde oder ob es neuerlich zu Absagen kommen müsse. Für die meisten Kurse kann man den AK-Bildungsgutschein einlösen.