Serum wird in Spritze aufgezogen
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Coronavirus

Impfzahlen sehr unterschiedlich

Im Schnitt wird laut Gesundheitsministerium in Österreich alle 7,4 Sekunden ein Mensch gegen CoV geimpft. Dennoch sind noch keine zwei Drittel der Bevölkerung voll immunisiert. In Kärnten gibt es 25 Gemeinden mit einer noch niedrigen Impfquote. Mobile Teams sollen mehr Menschen motivieren.

Gemeinden mit einer Vollimunisierungsrate von unter 40 Prozent sind Mörtschach, Stall und Rangersdorf im Mölltal. Dazu kommen noch Stockenboi und Krems, die etwas zentraler liegen. Auch ganz im Osten gibt es mit Diex, Lavamünd und St. Georgen im Lavanttal Gemeinden mit nur knapp über 40 Prozent an voll immunisierten Menschen. Dennoch ist ein leichtes West-Ost-Gefälle bei den Impfzahlen zu erkennen.

Impfteams in Gemeinden unterwegs

Mit mobilen Impfteams will man von Seiten des Landes die Quoten vor allem in den 25 Gemeinden erhöhen, die geringere Impfwerte haben, sagte der Coronavirus-Sprecher des Landes Kärnten, Gerd Kurath: „Mit dem Roten Kreuz haben wir drei mobile Impfteams aufgestellt, mit denen wir jeden Samstag drei Gemeinden aufsuchen und vor Ort impfen. Insgesamt muss man aber sagen, es gibt keine Gemeinde, wo man sagen muss, da ist fast keiner geimpft.“ Die mobilen Impfteams sind vorerst bis zur Woche ab 20. September unterwegs. Bei jedem Termin kommen rund 50 Personen zum Impfen, so Kurath.

Werbung mit bekannten Gesichtern

Bei der Kärntner Gesamtbevölkerung liegt die Vollimmunisierung derzeit bei etwas mehr als 54 Prozent. Am meisten voll immunisierte Menschen finden sich in den Gemeinden Weißensee und Maria Wörth mit über 62 Prozent. Man sei auf einem guten Weg, aber möchte bei der Impf-Mobilisierung zusätzlich neue Wege gehen, so Kurath. Immer wieder werde von nötigen 80 Prozent Geimpften gesprochen. Man wolle daher mit bekannten Gesichtern als Testimonials werben, auch auf Plattformen wie Tik Tok, wo man Jugendliche ab zwölf Jahren erreichen könne.

Erfolgreiche Aktion in Villach

Erfolgreich ist Villach mit der Aktion „Sommerspritzer“, einem niederschwelligen Impfangebot ohne Voranmeldung mitten in der Stadt. Rund 2.000 Personen ließen sich bis Freitag impfen. Zwischen 16.00 und 21.00 Uhr impfen Ärzte der Österreichischen Gesundheitskasse, man kann zwischen Moderna (ab zwölf Jahren) und Johnson & Johnson (nur ein Stich nötig) wählen. Nur Ausweis und E-Card sind mitzubringen.

Man will die Aktion bis 17. September weiterführen. Stadt-Sprecher Wolfgang Kofler schrieb auf Twitter, wichtig seien Impfzeiten auch am Abend für Berufstätige, lästige Voranmeldungen entfallen, die auch viele abschrecken würden, wichtig sei auch, dass jemand die Warteschlange bei Laune halte und sich um das Wohlergehen der Wartenden kümmere.

Binnen 24 Stunden gab es am Samstag 84 Neuinfektionen, 514 Menschen sind aktuell infiziert. 29 Menschen sind in Spitälern, um vier weniger als am Freitag, sieben davon auf der Intensivstation, um einen Patienten weniger. Es gibt keine neuen Todesfälle.