Entlang des Gemmersdorfer Baches gab es einst mehr als ein Dutzend Mühlen. Mit der Erschließung des Stromnetzes verfielen diese nach und nach. Seit Anfang der 1990er Jahre kümmert sich der gelernte Zimmermann Karl Hasenbichler um deren Erhalt. Er restauriert und wartet – gemeinsam mit Herbert Hasenbichler – die alten Mühlen und erweckt sie zu neuem Leben.

Alte Technik – noch heute gefragt
Hasenbichler verlässt sich ganz auf das Wissen der Vorfahren. Es ist ihm ein Anliegen, dieses Wissen auch zu erhalten und weiterzugeben: „Das Wasser gelangt durch die sogenannte Wir auf das Wasserrad. Das Wasser treibt das Wasserrad an, innen ist ein Kammrad, das die Mühle, den Stein, antreibt. Das kann man einstellen. Der obere Stein läuft und der untere steht fest. Das Getreide, das zu mahlen ist, rieselt herein und wird durch eine Gosse hinunter in einen Mehlbeutel gesiebt.“
Das Mehl wird sechs bis sieben Mal gemahlen – je nach gewünschtem Mahlgrad muss es immer wieder aufgeschüttet und herunter gelassen werden.

Mühlstein muss regelmäßig rau gemacht werden
Regelmäßige Wartungsarbeiten sind erforderlich, erzählt Hasenbichler: „Es muss geschmiert werden. Es sind ja auch bewegliche Teile vorhanden und die Steine müssen alle zwei Jahre behauen werden. Das heißt, die Oberfläche muss mit einem eigenen Werkzeug rau gemacht werden, damit der Mahlvorgang wieder funktioniert.“

Früher nutzten die Bauern die Mühlen fast ausschließlich für den Eigenbedarf: „Es gab ja keine Gefriertruhen, keine Kühlschränke. Dadurch hatten sie kein Frischfleisch und es wurde unter der Woche fast nur Hausmannskost gemacht. Dazu brauchte man fast immer Mehl, zum Beispiel für Sterz oder Kärntner Nudel", so Hasenbichler.