Mit dem Klimaticket will die Bundesregierung zum Umstieg auf die öffentliche Verkehrsmittel animieren. Basis dafür sei ein gutes Angebot, ist gebetsmühlenartig von der Politik zu hören. Die Stadt Klagenfurt hingegen dünnt das Angebot an „Geisterbussen“, wie es hieß, aus. Darin sei eine Erweiterung zu sehen, sagte Klagenfurt-Mobil-Vorstand Erwin Smole: „Sie haben vorher in den Abendstunden eine Taktfrequenz von 45 Minuten. Jetzt rufen sie den Bus an und bekommen ihn zu ihrer nächstgelegenen Haltestelle. Das Ziel ist es schon, das Angebot deutlich zu verbessern, sonst macht es keinen Sinn.“
Keine Konkurrenz zu Taxis
KLANA-Bus heißt das neue abendliche Verkehrsmittel, das über eine Handy-App oder per Anruf buchbar sein wird. Konkurrenz zum Taxi wolle man keine sein, denn die sechs Kleinbusse steuern ausschließlich Haltestellen an, sind mit Stadtbus-Karten befahrbar und nur innerhalb der Stadtgrenze unterwegs, hieß es bei einer Pressekonferenz am Montag.
Sollte die Pilot-Phase bis Dezember funktionieren, könnte das Ende aller abendlicher Groß-Busse gekommen sein, sagte Smole: „Dann ist das durchaus ein Punkt, den wir uns genau anschauen und wir die großen Busse nicht mehr brauchen.“ Auch für die spärlich genutzte Linie nach Krumpendorf könne man sich das System künftig vorstellen, ließ der Klagenfurt-Mobil-Vorstand durchklingen: „Krumpendorf wird sich das genau ansehen und dann eine Entscheidung treffen.“ Das Bus-Geschäft sei pandemiebedingt im Vorjahr um 40 Prozent eingebrochen, hieß es.
Fahrgast Kärnten: Derzeitiges Angebot beibehalten
Trotz allem sieht die Passagier-Lobby „Fahrgast Kärnten“ den KLANA-Bus kritisch. Markus Lampersberger: „Ein verlässliches Fahrplanangebot am Abend sollte trotzdem das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs sein, das durch ein Anrufsystem ergänzt werden kann. Aus unserer Sicht sollte für eine Landeshauptstadt mit 100.000 Einwohnern zumindest der derzeitige 45-Minuten-Takt am Abend beibehalten werden.“
Anfang nächsten Jahres soll das Schicksal der Klagenfurter Abend-Busse fest stehen.