Ein Mähdrescher in einem Maisfeld
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Verkehr

Polizei will Bauern verstärkt kontrollieren

Die Kärntner Polizei hat am Montag angekündigt, eine Aktion Scharf für bäuerliche Fahrzeuge durchführen zu wollen. Das sorgte bei der Landwirtschaftskammer für Aufregung, die Polizei solle „mit Augenmaß“ vorgehen, wurde gebeten.

Die Liste der immer wieder vorkommenden Übertretungen sei lang, vor allem zur Erntezeit im Herbst oder zur Saatzeit im Frühling, sagte Hans Peter Mailänder von der Verkehrspolizei Kärnten: „Es ist uns bewusst, dass in der Erntezeit auch Zeitdruck da ist, dass die Großgeräte rund um die Uhr in Einsatz sind. Trotzdem sind rechtliche Bestimmungen dazu da, eingehalten zu werden.“

Abmessungen und Anhänger kontrollieren

Das soll bei großen Kontrollaktionen in den nächsten Wochen überprüft werden. Geplant seien Schwerpunkttage in Zusammenarbeit von Verkehrspolizei und örtlichen Posten. Es gehe um die Längen- und Breitenabmessungen der Fahrzeuge, für die viele Ausnahmen gelten, so Mailänder. Anhängerbestimmungen und auch die Geschwindigkeit müssen eingehalten werden, wenn nicht für den Straßenverkehr zugelassene Anhänger verwendet werden, sagte Mailänder.

Vor allem im Zentralraum, wo große Felder zu bewirtschaften sind, komme es immer wieder zu Problemen mit großen Erntemaschinen, so Mailänder: „Wenn man zum Beispiel denkt, dass Mähdrescher in der Dunkelheit ohne Begleitfahrzeuge unterwegs sind, sie sind langsam und werden oft erst spät bemerkt. Auch die Breite ist oft schwer abschätzbar, so kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen.“

„Kanonen auf Spatzen“

Bei der Landwirtschaftskammer ist das Verständnis für die angekündigte Aktion Scharf enden wollend. Kammeramtsdirektor Hans Mikl sagte, dies Ankündigung sei nicht nachvollziehbar. Man sehe keine Häufung von Unfällen oder Übertretungen. Man schieße mit Kanonen auf Spatzen. Vielmehr orten die Landwirtschafts-Vertreter mangelndes Verständnis in der Bevölkerung. Oft komme es durch Drängler zu gefährlichen Situationen, sagte Mikl.
Auf Erntefahrzeuge Rücksicht nehmen, laute daher der Appell der Bauern.