Arzt impft Patienten mit Masernimpfung
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„Kärnten impft“

Erfolgreiche Impfungen der Geschichte

Die Impfung gegen das Coronavirus ist ein relativ junger Impfstoff, die Skepsis mancher Menschen immer noch groß. Doch Studien zeigen, dass die Impfstoffe gegen schwere Verläufe wirken und fast zu 100 Prozent gegen Tod. In den letzten Jahrzehnten konnte viele Krankheiten fast ausgerottet werden.

Die Pocken galten lange Zeit als eine der gefährlichsten Krankheiten der Welt. Erblindung, Gehörlosigkeit, Lähmungen und Hirnschäden gehörten zu den Begleiterscheinungen der Krankheit. Die letzten Fälle gab es in den 1970er Jahren, laut Weltgesundheitsorganisation
(WHO) gilt die Krankheit seit 1980 durch die hohe Durchimpfungsrate als ausgerottet.

Gefürchtete Kinderlähmung

Viele ältere Generationen haben Polio noch miterlebt – die Kinderlähmung – die bei manchen Betroffenen zu schwerwiegenden, bleibenden Lähmungen geführt hat. Seit 1955 ist ein Impfstoff verfügbar, seitdem gilt das Virus in großen Teilen der Welt als ausgerottet. Europa gilt seit 2002 als poliofrei, Fälle gibt es weltweit aber immer wieder. Derzeit verbreitet sich die Krankheit vermehrt in Ländern wie Afrika, Afghanistan und Pakistan.

Ausgerottete Krankheiten durch Impfungen

Tetanus und Diphterie

Der Wundstarrkrampf oder Tetanus war früher eine gefürchtete Erkrankung. Durch winzige Wunden in der Haut können die Erreger ins Blut gelangen. Werden die Lähmungssymptome nicht sofort behandelt, droht Tod durch Atemstillstand. Erste Impfungen gab es bereits Ende des 19. Jahrhunderts. In Europa gilt die Krankheit mittlerweile fast vollständig ausgerottet. Weltweit ist die Lage anders, vor allem Länder mit feuchtwarmem Klima und geringerer Impfquote sind betroffen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Infektionskrankheit Diphterie, die vor allem die oberen Atemwege betrifft, eine häufige Todesursache bei Kindern. Durch die Entwicklung eines Impfstoffes konnte die Krankheit sehr gut zurückgedrängt werden. Die Impfung gibt es seit 1923. Mittlerweile treten in Mitteleuropa nur noch Einzelfälle auf. In Entwicklungsländern, die nicht über eine so hohe Durchimpfungsrate verfügen, ist die Krankheit noch deutlich häufiger zu beobachten.

Keine „Kinderkrankheit“

Auch Masern, fälschlicherweise als „Kinderkrankheit“ verharmlost, treten vor allem bei Kindern auf. Diese gefährliche Infektionskrankheit galt eigentlich schon fast als besiegt, doch die Impfquote sinkt. Lungenentzündungen gehören zu den häufigsten Komplikationen. Insbesondere in Entwicklungsländern kommt es immer wieder zu lokalen Masernepidemien mit hohen Krankheits- und Sterblichkeitszahlen. Den ersten Impfstoff gab es Mitte des 20. Jahrhunderts. Damit die Krankheit ausgerottet werden kann, muss laut Wissenschaftlern eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent vorliegen.

In Österreich liegt die Durchimpfungsrate aktuell bei etwa 80 Prozent. Steigende Impfskepsis sorgte dafür, dass die Krankheitsfälle in den letzten Jahren wieder stark anstiegen. Die Impfung gegen Masern gilt als die effektivste Methode, um das Auftreten der Krankheit zu verhindern. Vor der Einführung der Impfung erkrankten etwa 95 bis 98 Prozent aller Kinder unter 18 Jahren an Masern.