Isabella Penz
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Bildung

Isabella Penz neue Bildungsdirektorin

Zwei Wochen vor Schulbeginn ist am Montag die neue Leitung der Bildungsdirektion Kärnten bekannt gegeben worden. Die 46-jährige Isabella Penz machte das Rennen und folgt Robert Klinglmair nach.

Mehrere Wochen dauerte das Bewerbungsprozedere, nun steht die neue Leitung fest. Eine fünfköpfige Bewertungskommission, darunter Vertreter des Bildungsministeriums und des Landes, luden aus insgesamt zwölf Bewerbern und Bewerberinnen vier Kandidaten und Kandidatinnen zu einem Hearing ein. In Abstimmung mit dem Bildungsministerium fiel die Wahl auf Isabella Penz.

Bildungsreferent und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Sie hat, was in dieser Position nicht unwesentlich ist, ein Studium der Pädagogik und Soziologie absolviert. Sie hat praktische Erfahrung und theoretische Kenntnisse in Bildungsforschung, Erfahrung in institutioneller Führung und in der Digitalisierung."

Isabella Penz neue Bildungsdirektorin

Zwei Wochen vor Schulbeginn ist am Montag die neue Leitung der Bildungsdirektion Kärnten bekannt gegeben worden. Die 46-jährige Isabella Penz machte das Rennen und folgt Robert Klinglmair nach.

Faßmann: Richtige Wahl

Auch Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sagte mit Blick auf den Lebenslauf der 46-jährigen Bodensdorferin, dass die Wahl auf die Richtige gefallen sei. Penz habe Erfahrung in Organisation und Bildungsfragen, führe auch Lehrveranstaltungen an der Uni Klagenfurt durch.

Kritisiert wurde die Bestellung von Penz bereits vorab von der Opposition. Sowohl das Team Kärnten als auch die Freiheitlichen sprachen von Postenschacher und roter Umklammerung, weil Penz unter andere auch SPÖ-Gemeinderätin sei. Kritik, die Kaiser zurückweist und Faßmann sagte, demokratiepolitisches Engagement auf lokalpolitischer Ebene sei ein Vorzug.

Faßmann: Pandemie noch nicht vorbei

Faßmann stimmte die neue Bildungsdirektorin gleich auf die Herausforderungen des kommenden Schuljahres ein. Es sei offensichtlich, dass die Pandemie noch nicht überwunden sei. Man brauche Ruhe im System und werde die Digitalisierung ausrollen. Ab dem Herbst sollen in den 5. und 6. Schulstufen flächendeckend Tablets und Notebooks zum Einsatz kommen.

Penz sagte dazu, es gehe darum, dass die Schulen gut ausgestattet seien, um ins pädagogische Arbeiten zu kommen. Man müsse die Werkzeuge gut nützen.

„Tempo etwas herausnehmen“

Neben der Digitalisierung soll auch auf die psychischen Folgen der Pandemie, unter denen viele Schülerinnen und Schüler leiden, eingegangen werden. Penz spricht davon, zumindest in den ersten Wochen das Tempo des Unterrichts an den Schulen etwas herauszunehmen und auch die Beziehungsarbeit zwischen Schülerinnen und Schülern und dem Lehrpersonal wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

Abteilungsleiterin in AK

Penz war seit 2019 Abteilungsleiterin der Arbeiterkammer (AK) Kärnten und zuständig für den Digitalisierungsfonds, war zuvor sechs Jahre lang pädagogische Leiterin der Kärntner Volkshochschulen, ist bis dato Vorstandmitglied im Verein „Bildungsland Kärnten“ und Gemeinderätin in Steindorf am Ossiacher See.

Der bisherige Bildungsdirektor, Robert Klinglmair, ist nach einem Karrieresprung in Richtung Salzburg seit 1. Juli Leiter des Bundesinstituts für Qualitätssicherung im Österreichischen Schulwesen. Die Kärntner Bildungsdirektion wird seither interimistisch geleitet.

Kritik der Opposition wegen SPÖ-Parteimitgliedschaft

FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer kritisierte in einer Aussendung, dass die Vorstellung der langjährigen SPÖ-Funktionärin Isabella Penz zur neuen Kärntner Bildungsdirektorin einen Rückfall in alte Zeiten bedeute, „als sich SPÖ und ÖVP das Land aufgeteilt haben“. Faßmann habe dabei wörtlich erklärt, dass eine parteipolitische Tätigkeit bei Bewerbern sogar ein Vorzug wäre. Das sei die klare Offenbarung, dass Rot und Schwarz das Schulsystem wieder in den Würgegriff ihrer Parteigänger bringen wollen, so Angerer.

FPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Elisabeth Dieringer-Granza wundert sich darüber, dass sich die neue Bildungsdirektorin eine Schonfrist von 100 Tagen ausbedungen habe und bemängelte, dass keine konkreten Pläne bekannt gegeben wurden, obwohl sie solche angeblich im Auswahlverfahren so gut dargelegt haben solle.

Team Kärnten: Bitterer Beigeschmack

Gerhard Köfer (Team Kärnten) sagte, in einer Aussendung, dass ausgerechnet eine SPÖ-Gemeindefunktionärin und Mitarbeiterin der von der SPÖ dominierten Arbeiterkammer neue Bildungsdirektorin in Kärnten werde, habe einen sehr bitteren, negativen und parteipolitischen Beigeschmack. Er wolle Penz an ihren Taten messen. Der parteipolitische Einfluss auf den Bildungsbereich müsse endlich zurückgedrängt werden, so Köfer.