Scheren und Kämme beim Friseur
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Soziales

Mit Kamm und Schere gegen Armut

Nach mehr als eineinhalb Jahren coronavirusbedingter Pause kommen die „Barber Angels“ – ein sozialer Friseurverein – wieder in das Eggerheim der Kärntner Caritas in Klagenfurt, um Menschen, die es sich nicht leisten können, kostenlos Haare und Bärte zu schneiden.

Eine neue Kurzhaar-Frisur oder einfach den Bart wieder einmal ordentlich trimmen – das ist für Menschen in Armut ein Luxus, den sie sich normalerweise nicht leisten können. Im Klagenfurter Eggerheim warten daher schon viele Klienten sehnlichst auf die Friseure und Friseurinnen – sie waren pandemiebedingt zum letzen Mal im Winter 2019 da.

Viele fühlen sich danach wieder „wie ein Mensch“

Für die Eggerheim-Besucher ist es ein sehr wichtiger Termin, weiß Katrin Starc, Leiterin der Wohnungslosenhilfe der Kärntner Caritas: „Unsere Besucherinnen und Besucher können sich keinen Haarschnitt leisten, das ist mit ganz vielen Kosten verbunden, die sie nicht haben. Sie können sich außerdem einmal verwöhnen lassen. Es wird ihnen der Kopf massiert, sie bekommen ein Shampoo geschenkt und können sich dann auch untereinander austauschen. Es ist ganz ein anderes Gefühl, wenn sie dann wieder gehen – ein Klient sagte einmal zu mir, jetzt fühle er sich wieder wie ein Mensch.“

Friseure gegen Armut in ganz Österreich tätig

Die Barber Angels kommem mit einem Team aus elf Friseurinnen und Friseuren aus ganz Österreich – allesamt in dunkler Ledermontur. Sie sind aber keine Biker sondern – wie sie sich selbst bezeichnen – Friseure gegen Armut. Der Verein ist in ganz Österreich tätig. In Coronavirus-Zeiten werden bei den Einsätzen die 3-G-Regeln eingehalten. Für Nicht-Geimpfte gibt es Selbsttests vor Ort.