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Soziales

Nur wenige Arbeitslose verdienen dazu

In der Debatte um das Ende für Nebenjobs für arbeitslos gemeldete Personen verteidigte AMS-Chef Johannes Kopf am Freitag seinen Vorschlag. Er sprach sich für eine massive Einschränkung beim Zuverdienst von aktuell 475 Euro aus, was zu Kritik führte. In Kärnten wären von der Streichung 3.188 Menschen betroffen.

Nicht einmal 13,4 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen in Kärnten nutzen die Möglichkeit, pro Monat 475 Euro zum Arbeitslosengeld dazuzuverdienen. Trotzdem wird der Vorschlag hier etwas zu ändern, beim Kärntner Arbeitsmarktservice geschätzt, und zwar als Diskussionsbeitrag, sagte Melanie Jann, die stellvertretende Leiterin des AMS: „Letztendlich müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen und Maßnahmen treffen, um jene zu stoppen, die das System ausnutzen, im Interesse aller anderen Arbeitslosen.“

Aktuell läuft Studie in Kärnten

15.400 Menschen sind aktuell arbeitslos gemeldet, laut ersten Informationen beziehen davon 3.188 Menschen einen Zusatzverdienst. Diese Daten liegen aber nicht direkt beim AMS auf, sondern beim Hauptverband der Sozialversicherungen. Um genaue Daten als Entscheidungsgrundlage zu haben, läuft aktuell eine Studie in Kärnten. Auf die Frage, ob diese Studie gestartet wurde, weil der Verdacht besteht, dass der Zuverdienst Arbeitslose daran hindert, rascher einen Job anzunehmen, sagte Jann: „Das können wir aus heutiger Sicht nicht beurteilen, weil es dazu keine Studien gibt. Wir möchten mit unserer Arbeitsmarktforschung diese Themen aufgreifen.“ Dafür sei eine stabile Datenlage notwendig, um den Bundesministern eine Entscheidungsgrundlage zu bieten.

Noch sind also die Fakten nicht klar, bis zum Frühjahr soll es Ergebnisse geben. Ein Faktor ist laut AMS auch, dass der Zuverdienst verhindert, dass arbeitslose Personen in die Armut rutschen.