Chronik

Volksschüler übergewichtiger und weniger fit

Österreichs fast 350.000 Volksschüler haben durch die Covid-19-Pandemie innerhalb des ersten Jahres deutlich Gewicht zugelegt. Gleichzeitig haben sie an Fitness verloren. Das ergab eine Studie von Sportwissenschaftlern der Universität Graz mit 764 Kindern aus Klagenfurt und Umgebung im Alter zwischen sieben und zehn Jahren.

„In dieser Kohortenstudie mit Kindern aus Österreich waren die Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 mit einer Verringerung der Herz- und respiratorischen Fitness sowie einer Erhöhung des Body-Mass-Index verbunden. Die Ergebnisse deuten auf einen Bedarf an gemeinschaftlichen Anstrengungen hin, um diese Veränderungen des Gesundheitsstatus der Kinder rückgängig zu machen und negative Langzeitfolgen für die Gesundheit zu verhindern“, schrieben jetzt Gerald Jarnig und seine Koautoren im Onlinejournal der Amerikanischen Ärztegesellschaft (JAMA Network Open).

Schulschließungen und entfallenes Turnen

Die bedenklichen Erkenntnisse zu Schulschließungen und den generellen Lockdowns infolge von Covid-19 mit dem Entfall von Turnstunden, Aufenthalten im Freien und sportlicher Betätigung stammen aus Vergleichserhebungen und Fitnesstests, welche die Wissenschaftler im September 2019 und zwischen Juni und September 2020 durchführten.

Covid-19 beschleunigte in der untersuchten Gruppe von Volksschulkindern die längerfristig beobachtete Zunahme von übergewichtigen und fettsüchtigen Kindern deutlich. „Die Zunahme der Zahl der übergewichtigen oder adipösen Kinder innerhalb eines Jahres um 3,8 Prozentpunkte entspricht in etwa der Größe dieser Zunahme bei österreichischen Kindern innerhalb von vier Jahren (2014 bis 2018)“, stellten die Wissenschaftler fest.