Modell der Kuppel
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Kultur

Ingeborg-Bachmann-Kuppel entsteht

Am 17. September wird auf dem Neuen Platz in Klagenfurt die Ingeborg-Bachmann-Kuppel eröffnet. Sie ist sechs Meter hoch und aus geschliffenem Edelstahl und riesigen Spiegeln gefertigt. Die begeh- und bespielbare Skulptur wurde von den Künstlern Armin Guerino und Gerhard Fresacher erdacht.

Seit 1962 wird auf Schloss Saager Kunst produziert, und hier wird seit Wochen an der Ingeborg-Bachmann-Kuppel gearbeitet, einem beweglichen Denkmal für Kärntens wohl berühmteste Dichterin. „Ingeborg Bachmann war selbst sehr beweglich“, sagte der bildende Künstler Guerino: „Deswegen konnte sie nicht an einem Platz bleiben. Wir haben gesagt, wir entwickeln ein Konzept, das diese Beweglichkeit mit aufnimmt.“

Ingeborg-Bachmann-Kuppel wird eröffnet

Am 17. September wird auf dem Neuen Platz in Klagenfurt die Ingeborg-Bachmann-Kuppel eröffnet.

Spiegel symbolisieren leere Buchdeckel

Die entwickelte Ingeborg-Bachmann-Kuppel sei ein bewegliches Kunstwerk, das bespielt werden kann, sagte Guerino. Die Spiegel auf der Kuppeloberseite symbolisieren leere Buchdeckel – Seiten, die erst gefüllt werden müssen. Und noch ist die Kuppel ja auch nicht fertig:

Wenn die 3.000 Schrauben erst einmal alle an ihrem Platz sitzen, soll sichtbar werden, dass es sich um eine riesige Uhr handelt, zumindest auf der symbolischen Ebene, denn die Kuppel ruht auf zwölf Säulen, um die sich zwölf verspiegelte Tore drehen, als Hinweis auf die 24 Stunden des Tages und Bachmanns Lyrikband „Gestundete Zeit“.

Kuppel von Oben
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Armin Guerino im Mittelpunkt seines Werkes

„… man kommt automatisch auf Ingeborg Bachmann“

„Wir leben hier in Kärnten und in Klagenfurt. Und wenn man im Ausland über Literatur spricht, dann kommt man automatisch auf Ingeborg Bachmann. Wir wollten hier gemeinsam mit der Kulturstiftung einen Meilenstein entwickeln, und es lag nahe, dass wir uns den Namen von Ingeborg Bachmann ausborgen, und wie wir aus der Familie hören, ist es ganz in ihrem Sinne“, sagte Regisseur Fresacher.

Die Ingeborg-Bachmann-Kuppel soll ganz wie die Autorin auch die Strömungen ihrer Zeit in sich aufnehmen, brechen und wieder neu zusammensetzen. Es ist eines der größten Projekte, das von der Kärntner Kulturstiftung im Rahmen von „Umbrüche“ gefördert wird.

Stiftungsvorstand Kulturstiftung Monika Kircher
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Monika Kircher, Stiftungsvorstand der Kärntner Kulturstiftung

Kuppel wird Kärnten international repräsentieren

„Wir wünschen dem Projekt und hoffen, dass es ein großes Statement für Kärntner Kunst im öffentlichen Raum darstellt und die Schwelle, sich mit Kultur auseinanderzusetzen, senkt. Außerdem wird diese Kuppel wandern und Kärnten mit unterschiedlichen literarischen Schwerpunkten Kärnten auch international repräsentieren“, sagte Monika Kircher, Vorstand der Kärntner Kulturstiftung.

Erste Station der Ingeborg-Bachmann-Kuppel wird der Neue Platz in Klagenfurt sein, mit einer Theater-Text-Performance – einem fiktiven Dialog – zwischen Bachmann und Gert Jonke, dem ersten Bachmannpreisträger. Danach sind weitere Stationen im ganzen Alpen-Adria-Raum geplant.