Das Thema Wolf wurde in Kärnten zuletzt hoch emotional diskutiert. Die Gailtaler Almbauern forderten nach mehreren Wolfsrissen den Abschuss des geschützten Wildtieres. Für Martin Gruber als Jagd- und Agrarreferent hat der Wolf auf den Almen nichts verloren – mehr dazu in Land erlaubt Wolfs-Abschuss auf drei Almen. Der Bescheid sei sofort umzusetzen, so Gruber. Der Bescheid gilt nur für den Problem-Wolf mit der Bezeichnung 120 MATK. Mögliche Beschwerden von Tier- oder Umweltschützern hätten keinerlei aufschiebende Wirkung.
Sommergespräch mit Martin Gruber
Zu Gast bei Chefredakteur Bernhard Bieche im Funkhaus-Park ist ÖVP-Landesparteiobmann, Landesrat Martin Gruber. Die ÖVP ist Juniorpartner der SPÖ in der Regierungskoalition und drittstärkste Kraft im Kärntner Landtag.
Ein weiteres Thema im Gespräch mit Chefredakteur Bernhard Bieche war das Coronavirus. Hier ist Gruber – obwohl selbst zweimal geimpft – klar gegen eine generelle Impfpflicht. Mit Blick auf den Herbst kann er sich in bestimmten Bereichen, wie in der Nachtgastronomie, eine Ein-G-Regel vorstellen, also den Zutritt nur für Geimpfte. Zuerst seien allerdings gelindere Mittel umzusetzen, um den Betroffenen in der Wirtschaft – die ihr Einkommen daraus erzielen – nicht über Gebühr zu strapazieren.
Im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel würde Gruber beim Arbeitslosengeld ansetzen: „Ein Mittel in diesem Bereich muss es auch sein, dass all jene, die einer Arbeit nachgehen können und zum Beispiel nicht wollen, auch mit Maßnahmen in den Arbeitsprozess übergeführt werden müssen.“ Konkret stellte Gruber eine Kürzung des Arbeitslosengeldes in den Raum.
Flughafen: Gruber drängt auf Investitionen
Die Verhandlungen zwischen dem Land und der Lilihill-Gruppe zum Klagenfurter Flughafen seien vollkommen ins Stocken geraten. ÖVP-Chef Gruber als Beteiligungsreferent fordert Lilihill als Mehrheitseigentümer auf, versprochene Investitionen zu tätigen. Wenn auch weitere Destinationen angeflogen würde, könne es für den Klagenfurter Flughafen eine positive Zukunft geben.
Sommergespräch Martin Gruber
Kinderstipendium an Eltern ausbezahlen
Die Zusammenarbeit mit dem Regierungspartner SPÖ und Landeshauptmann Peter Kaiser geschehe auf Augenhöhe. Ideologische Bruchlinien zeigen sich aber zum Beispiel beim Kinderstipendium, denn Gruber will es – anders als im Regierungsprogramm festgehalten – nicht an die Träger auszahlen, sondern an die Eltern, um ihnen Entscheidungs- und Wahlfreiheit bei der Wahl der Betreuung für ihre Kinder zu gewähren. Gruber sagte, sein langfristiges Ziel sei es, Landeshauptmann zu werden.