Als nach der Gemeinderatswahl mit Christian Scheider (Team Kärnten) ein neuer Bürgermeister in das Rathaus einzog, war zunächst unklar, ob die Stadt am Projekt Bachmannhaus festhalten würde. Vom Team Kärnten hatte es zunächst geheißen, der Ankauf sei ein „in Krisenzeiten deplatziertes Projekt“. Kurz nach der Gemeinderatswahl kündigte Scheider dann im ORF-Interview an, die Investition erst einer näheren Überprüfung unterziehen zu wollen.

„Alle Zweifel vom Tisch“
Jetzt seien aber alle Zweifel vom Tisch, sagte Kultur-Abteilungsleiter Alexander Gerdanovits: „Ja, es sind eindeutig alle Zweifel vom Tisch. Es stimmt, dass die frühere Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) einen Letter of intent (Absichtserklärung, Red.) unterzeichnet hat. Aufgrund des Budget-Provisoriums konnten keine Beschlüsse gefasst werden. Die neue Stadtregierung und der neue Bürgermeister Christian Scheider haben erkannt, dass es sich um einen kulturpolitischen Meilenstein handelt. In der letzten Stadtsenatssitzung vor der Sommerpause ist dieser Grundsatzbeschluss gefasst worden.“
Auch was Ankauf und Nutzung des Hauses anbelangt, bleibt es bei den ursprünglichen Plänen: Die Kärntner Privatstiftung wird das Haus in der Henselstraße, in der Ingeborg Bachmann einen Großteil ihrer Kindheit verbracht hat, von der Familie Bachmann kaufen. Für insgesamt 500.000 Euro wechseln außerdem die Privatbibliothek der Bachmann, ihre Möbel und persönlichen Gegenstände den Besitzer.
Kaufvertrag mit Heinz Bachmann noch nicht unterzeichnet
In einem Vertrag werden Land und Stadt von der Kärntner Privatstiftung zu gemeinsamen Eigentümern ernannt, so Gerdanovits: „Nur bei den Umbaukosten ist der Kostenanteil der Stadt mit 120.000 Euro maximal gedeckelt, das betrifft nur den Umbau. In der Folge wird das Bachmannhaus von der Stadt museal bespielt.“
Offen ist weiterhin, wann der Kaufvertrag mit dem Bruder von Ingeborg Bachmann, Heinz Bachmann, unterzeichnet werden kann. In der Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt hofft man, dass es im Herbst soweit sein wird. Im besten Fall könnte das Bachmannhaus dann im nächsten Sommer der Öffentlichkeit zugänglich sein.