Wirtschaft

Ärger um Supermarktbau in Völkermarkt

Das Thema Bodenversiegelung- und verbauung ist in Kärnten topaktuell, denn Kärnten verbaut täglich mehr Fläche als andere Bundesländer. Nun entsteht auf 8.000 Quadratmetern in Völkermarkt ein neuer Supermarkt, der dritte derselben Kette. Das regt viele Bürger auf.

Neben zwei bereits bestehenden Billa-Märkten soll nun der der dritte unter dem Namen „Billa Plus“ gebaut werden. Das regt viele Bürgerinnen und Bürger in der Stadt auf, weil gegen den Trend, Flächen freizulassen, wieder knapp 8.000 Quadratmeter zugebaut werden sollen. Bürgermeister Markus Lakounigg (SPÖ) spricht sich für eine Stärkung seiner Bezirksstadt aus.

„Nicht alle EKZ-1-Flächen ausgeschöpft“

Wenn sich ein Wirtschaftsbetrieb ansiedeln möchte, sei das auch mit neuen Arbeitsplätzen verbunden und durchaus unterstützenswert. Der Teilbebauungsplan für den ehemaligen Sportplatz des Gymnasiums an der Umfahrungsstraße ist seit dem 28. Juli kundgemacht. Vier Wochen lang haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Einwendungen zu deponieren. Ende August endet die Kundmachungsfrist, so Bürgermeister Lakounigg.

„Wir sind innerhalb des Ortskerns. Die Raumordnung geht davon, dass man den Ortskern stärkt. Es geht nicht nur um den Billa, sondern eine Dreifachnutzung von Tiefgarage, Billa und Photovoltaik.“ Man sage immer, man habe die EKZ-1-Flächen ausgeschöpft, das stimme aber nicht. Man hätte insgesamt Genehmigungen von über 9.0000 Quadratemetern, 5.000 davon seien ausgeschöpft, so Lakounigg. Am Papier seien fast noch 50 Prozent der Flächen frei.

Kernzonenerweiterung war schon einmal Thema

Den Lebensmittelmarkt, damals noch unter dem Namen Merkur, hätte auch schon der Vorgänger von Lakounigg, Valentin Blaschitz gerne realisiert, der eine Erweiterung der Kernzone durchsetzten wollte. Doch diese Kernzonenerweiterung scheiterte nicht zuletzt aufgrund der Einwände des Landes. Auch jetzt bleibt Hartwig Wetschko, der Leiter der Raumordnung im Land Kärnten dabei, dass der Billa-Plus-Markt außerhalb der Kernzone wohl kaum Aussicht auf Realisierung hätte, innerhalb der Kernzone sei es aber Sache der Gemeinde.

Neue Raumordnung ab 2022

Allerdings stellt er klar, dass der aktuelle Teilbebauungsplan noch von der Bezirkshauptmannschaft genehmigt werde. Ab dem kommenden Jahr, wenn das neue Raumordnungsgesetz in Kraft sei, würde dieser Teilbebauungsplan dem Land zur Genehmigung zufallen. Gut möglich also, dass aus diesen Gründen in Völkermarkt noch mit Hochdruck daran gearbeitet wird, alles noch in diesem Jahr unter Dach und Fach zu bringen. Laut Andreas Messner von der bauausführenden Firma sei der Billa-Plus-Markt genehmigungsfähig. Mit der Projektumsetzung könne im Frühjahr begonnen werden.