Das Ehepaar gab vor Gericht an, völlig überfordert gewesen zu sein, dadurch hätten sie den Sohn der 32-Jährigen schlecht behandelt. Die Frau schlug ihn mehrmals, der 40-jährige Stiefvater packte ihn an den Beinen und zog ihn grob aus dem Bett, weil er nicht aufstehen wollte.
Bub lebt jetzt bei leiblichem Vater
Die Angeklagte erklärte: „Wir haben ein Haus gebaut, wir haben ein kleines Kind gehabt und drei Todesfälle in der Familie, es war einfach zu viel, deshalb mache ich auch eine Therapie.“ Das entschuldige ihr Verhalten nicht, aber es sei eine Erklärung.
Laut Gutachter bestand zu dem Zeitpunkt der Vorfälle eine „massive psychische Belastung“, erklärte der Richter. Der inzwischen zwölf Jahre alte Bub lebt jetzt bei seinem leiblichen Vater, der auch das Sorgerecht hat.
Richter bot Diversion an
Da beide Angeklagten ihre Verantwortung für die Vorfälle eingestanden und bisher unbescholten sind, bot ihnen Richter Manfred Herrnhofer eine Diversion an. Die Frau muss 1.000 Euro zahlen, der Mann 2.000 Euro, dazu kommen 500 Euro Schmerzengeld.
Da auch Staatsanwältin Sandra Agnoli keine Einwände gegen die Diversion hatte, vertagte Herrnhofer die Verhandlung. Wenn die beiden die Geldbuße fristgerecht überweisen, wird das Verfahren eingestellt.