Dass es einen Parkplatz und mehrere Fahrverbotsschilder gibt, dürfte der Urlauber aus Israel nicht bemerkt haben, vielleicht auch weil er seinem Navigationsgerät im Elektroauto mehr vertraut hat. Den Polizisten sagte er jedenfalls später, dass er gedacht habe, auf dem Weg Richtung Obermillstatt zu gelangen.
Als es auf seiner rumpeligen Fahrt über Wurzeln dann immer enger wurde und sogar schon Bäume bei seinen Seitenspiegeln streiften, habe er sich entschlossen umzudrehen. Doch selbst geübte Fahrer brauchen dazu Platz, den es auf diesem schmalen Wanderweg nicht gibt. Plötzlich kam der 30-Jährige mit seinem Pkw rechts vom Wanderweg ab. Glücklicherweise prallte das Fahrzeug gegen einen Baum, welcher einen Absturz in den Zwergsee verhinderte.

Baum verhinderte Schlimmeres
Der Lenker konnte das Fahrzeug selbstständig und unverletzt verlassen. Nach einem Fußmarsch nach Pesenthein meldete er sich bei einem Betrieb, von wo aus die Feuerwehr verständigt wurde. Feuerwehrkommandant Hannes Zeber aus Millstatt musste mit seiner Mannschaft zu Fuß anrücken, weil der Weg an dieser Stelle auch für Einsatzfahrzeuge viel zu schmal ist. „Als die Meldung hereinkam, konnten wir uns nicht vorstellen, dass das möglich ist, weil der Weg absolut nicht befahrbar ist. Wir sind eines Besseren belehrt worden. Der Lenker ist da sicher schon über einen Kilometer auf diesem Weg unterwegs gewesen. Er muss da auch ein paar Mal aufgesessen sein, weil es hier wirklich über Stock und Stein geht.“
Laut Zeber habe der Baum schließlich Schlimmeres verhindert. „Wenn der Baum das Fahrzeug nicht aufgehalten hätte, dann wäre es etwa 25 bis 30 Meter den steilen Abhang hinuntergefallen und im Zwergsee gelandet. Wenn der Lenker dabei verletzt worden und nicht mehr aus dem Auto herausgekommen wäre, hätte man nicht ausschließen können, dass er im Auto ertrinkt“.

Mit vereinten Kräften gelang es, das Auto wieder zum Parkplatz zu bringen. Die Bodenplatte des Elektro-Fahrzeuges wurde schwer beschädigt. Das sei nicht ungefährlich, hieß es von Seiten der Feuerwehr, weil Hochvoltkabel in diesem Bereich verlegt sind. Ob der Urlauber aus Israel jetzt mit einem anderen Leih-Auto in Millstatt unterwegs ist, das ist nicht bekannt.