So unscheinbar der Weißenbach auch dahinplätschert, so gefährlich kann er werden, wenn es länger anhaltende Regenfälle gibt. Dann können schon mehrere hundert Kubikmeter Geröll auf einmal daherkommen. Weil der Speicher seit dem Kraftwerksbau 1952 nie ausgebaggert wurde, richtete die Kelag hier seit Februar eine Großbaustelle ein.

180.000 Kubikmeter Sedimentablagerungen
180.000 Kubikmeter Material, werden in den kommenden Monaten noch ausgebaggert, um wieder Platz für den eigentlichen Stausee zu machen. Ebenso werden Vorkehrungen getroffen, damit sich Sand und Steine nur in einem bestimmten Bereich im Staubecken ablagern können, sagt der Leiter des Kraftwerksbetriebs Christian Tengg. „Was wir hier jetzt machen, ist dass wir im hinteren Bereich zwei Bauwerke errichten, die sicherstellen sollen, dass der Großteil des Geschiebes, das vom Weißenbach kommt, sich auch nur in diesem Bereich absetzt. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass dieser Bereich, so wie er jetzt errichtet wird, in Zukunft technisch einfach bewirtschaftet werden kann“. Das zugeführte Material könne sukzessive entnommen werden, so Tengg.
Arbeiten beim Zlaner Stausee
Beim Speicher Wiederschwing, dem Zlaner Stausee in der Gemeinde Stockenboi finden derzeit umfangreiche Bauarbeiten statt. Der See dient als Speicher für das Kelag-Kraftwerk Kamering. In den letzten Jahren hat sich dort sehr viel Material angesammelt, das jetzt ausgebaggert wird.

10.500 Lkw-Fahrten
Insgesamt benötigt es umgerechnet 10.500 Fahrten mit Groß-Lkw, um das Geschiebematerial abzutransportieren. Die groben Arbeiten beim Speicher, die noch bis Ende des Jahres durchgeführt werden, sollen für die kommenden Jahrzehnte jedenfalls ausreichen. „Die Feststellung der Sedimentauflage im Speicher vor und nach dem Projekt wird mit einer Echolotung von statten gehen. Daraus kann man dann gezielte Maßnahmen ableiten. Es ist eine permanente Überwachung notwendig, um einen sicheren Betrieb des Speichers zu gewährleisten“, so Projektleiter Mario Körbler.

Investition von zwei Mio. Euro
Zwei Millionen Euro investiert die Kelag in dieses Projekt beim Speicher Widerschwing. Das Kraftwerk Kamering erzeugt pro Jahr 34 Millionen Kilowattstunden Strom, das Entspricht dem Bedarf von knapp 10.000 Haushalten.