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Weniger Impfungen in Ordinationen

Die niedergelassenen Ärzte bemerken teilweise eine sinkende Impfbereitschaft. Einige Ärzte bieten daher oft keine Impfungen mehr an, weil sie sonst angebrauchte Impffläschchen wegwerfen müssten. Die Erstimpfungsrate liegt in Kärnten mit Mitte August bei über 56 Prozent.

Die Liste jener Ärzte, die Coronavirus-Impfungen anbieten, ist mittlerweile lang. Allein in der Landeshauptstadt Klagenfurt werden 50 Ärzte angeführt, die neben ihrer normalen Ordinationstätigkeit auch Coronavirus-Impfstoff verimpfen. Allerdings bemerke man jetzt eine gewisse Sättigung, so Wilhelm Kerber, der Sprecher der niedergelassenen Ärzte in Kärnten. Das kann auch Friedrich Letz, praktischer Arzt in Klagenfurt im ORF-Interview bestätigen.

„Kaum mehr möglich zu impfen“

„Wir haben am Anfang, nachdem man uns endlich erlaubt hat zu impfen, sehr viel geimpft und in den vergangenen zwei bis drei Wochen ist da die Nachfrage der Patienten deutlich zurückgegangen. Das Problem ist, wenn nur mehr so sporadisch Nachfrage ist, dass wir in einem Fläschchen sechs bis sieben Impfungen haben und wir brauchen die entsprechenden Leute um das zu verimpfen. Das bekommen wir im Moment nicht zusammen. Es ist für uns ein großer Aufwand. Die Leute melden sich an. Meine Assistentin ruft dann vorher noch einmal an, aber sie kommen dann nicht und melden sich auch nicht ab und der Impfstoff bleibt über und muss weggeschmissen werden, weil wir so kurzfristig keinen Ersatz bekommen. Also es ist für uns aus diesem Grund fast nicht mehr möglich Impfungen durchzuführen“, so Letz.

Weniger Impfungen in Ordinationen

Die niedergelassenen Ärzte bemerken teilweise eine sinkende Impfbereitschaft. Einige Ärzte bieten daher oft keine Impfungen mehr an, weil sie sonst angebrauchte Impffläschchen wegwerfen müssten. Die Erstimpfungsrate liegt in Kärnten mit Mitte August bei über 56 Prozent.

Impfstoff wegwerfen will kein Arzt. Deshalb wird versucht, die Impftermine so gut es möglich ist, zusammenzulegen. Der praktische Arzt hofft nun auf den Herbst. „Sollte die dritte Impfung kommen, werden wir schon wieder impfen, dann bekommen wir Impfwillige auch so wieder herein, aber derzeit sehe ich da nicht viel Chancen“, sagte Letz.

Erstimpfungsrate in Kärnten über 56 Prozent

Am Mittwoch wurden österreichweit wieder etwas mehr Impfungen als zuletzt durchgeführt. Insgesamt erhielten laut den Daten des E-Impfpasses 5.371.954 Menschen bereits zumindest eine Teilimpfung. Mehr als die Hälfte der Menschen ist offiziell bereits vollimmunisiert.

Am höchsten ist die Erst-Durchimpfungsrate im Burgenland mit 67,4 Prozent. In Kärnten sind 56,6 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft.