RK1 Rettungshubschrauber bei Nacht
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Chronik

Flugrettung startet mit Nachtbergungen

Die ARA-Flugrettung feierte am Dienstag ihr 20-Jahr Jubiläum. Die Besatzung des Rettungshubschrauber RK1 geht jetzt in eine neue Richtung. Ab Herbst werden Windenbergungen auch in der Nacht durchgeführt. Die Schulungen der Mannschaft beginnen in Kürze.

Pilot Hubert Graf und Windenoperator Christian Zölbl müssen sich blind aufeinander verlassen können, bald auch in der Nacht, wenn nach der Unfallstelle gesucht wird und verletzte Personen gerettet werden sollen. Kein Hindernis darf übersehen werden, das könnte fatale Folgen haben. An der Unfallstelle wartet dann meist schon ein Flugretter, der mit dem Patienten hochgezogen wird. Ohne Nachtsichtgeräte der Hubschrauberbesatzung, wäre eine solche Bergeaktion undenkbar.

Hubschrauberpilot Nachtsichtgerät
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Die Nachtsichtgeräte machen den Einsatz in der Nacht möglich

Erste Erfahrungen werden gesammelt

In Kürze soll mit den flächendeckenden Schulungen der gesamten Crew begonnen werden, um dann ab Herbst auch im Ernstfall Leben retten zu können. Die ersten Übungen, um Erfahrungen zu sammeln fanden bereits statt.

Nachtflüge für ARA-Rettungshubschrauber

Der Rettungshubschrauber der ARA-Flugrettung rückt nun auch während der Nachtstunden aus, um Verletzte zu bergen.

Schnellere Hilfe für Verunfallte

Die Übungen werden dann am Tag danach ausführlich analysiert, um die Erfahrungen auszutauschen, und um so etwas wie ein Lehrbuch zu entwickeln. Nach diesen entwickelten Maßstäben sollen dann die ARA-Besatzung in Fresach, Tirol und später auch bei der Deutschen Luftrettung DRF ausgebildet werden. Im Europäischen Raum müsse der „level of safety“ also der Sicherheitsgedanke sehr hoch angesetzt werden, sagte Jörg Redetzky, ARA-Flugbetriebsleiter. Diesen Sicherheitsstandart müsse man mit dem entwickelten Verfahren nachweisen können.

Wenn die Behörde zustimmt werde man ab Winter in der Lage sein auch bei Dunkelheit Windenbergungen durchzuführen. „Das bedeutet, dass Verunfallte in unwegsamen Gelände, die in der Nacht sonst stundenlang auf Hilfe warten viel schneller Hilfe bekommen“, sagte ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.

Viel Neues auch für erfahrene Flugretter

Jetzt gilt es, vor allem bei Trainingseinheiten in der Nacht, Erfahrungen mit Windenbergungen zu sammeln. Auch für Christian Zölbl ist nach mehr als 1400 Einsätzen bei Tag vieles neu. „Mit dieser Brille bist du eingeschränkt, du hast ein zweidimensionales Sehen, du kannst Entfernungen nicht so gut abschätzen und das macht das schwierig“, sagte Zölbl.

Ab Herbst, spätestens aber mit Beginn der Skisasion soll mit dem Nachtflugbetrieb bei der ARA begonnen werden.