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APA/BARBARA GINDL
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Chronik

Rücktrittsforderungen an Oleschko

Nachdem der Keutschacher Bürgermeister Gerhard Oleschko (Team Kärnten) seinen Führerschein abgeben musste, weil er alkoholisiert von der Polizei angehalten worden ist, werden jetzt Stimmen laut, die seinen Rücktritt fordern. Oleschko wäre nicht der erste Kärntner Politiker, der nach einer Alko-Fahrt zurücktritt.

Er habe einen großen Fehler gemacht und werde wie jeder andere Bürger auch die Konsequenzen für sein unverzeihliches Handeln tragen, sagte Oleschko in einer ersten Stellungnahme – mehr dazu in Bürgermeister Führerschein abgenommen. In seinem Fall könnte eine Strafe allerdings saftig ausfallen, denn es ist nicht das erste Mal, dass der Bürgermeister von Keutschach seinen Führerschein abgeben musste. Vielmehr soll es bereits das vierte Mal sein.

SPÖ-Fraktion will Rücktritt nahelegen

Oleschko selbst war für den ORF bis Dienstagmittag nicht erreichbar. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagt, er gehe davon aus, dass der Keutschacher Bürgermeister wisse, was er zu tun habe. Sein Verhalten sei nicht tolerierbar. Zum Rücktritt auffordern werde er ihn deshalb aber nicht.

Anders die SPÖ-Fraktion in Keutschach: Man werde Oleschko in der morgigen Gemeinderatssitzung an seine Verantwortung als Kommunalpolitiker erinnern und ihm den Rücktritt nahelegen, hieß es in einer telefonischen Stellungnahme gegenüber dem ORF.

Etliche Rücktritte nach Alkohol am Steuer

Der Fall Oleschko ist nicht der erste dieser Art in Kärnten. In der Vergangenheit traten bereits mehrere Politiker zurück, weil sie alkoholisiert am Steuer erwischt wurden oder unter Alkoholeinfluss einen Unfall verursacht haben.

Betroffen war etwa der ehemalige freiheitliche Vizebürgermeister von Klagenfurt und Nationalratsabgeordnete Reinhart Gaugg. Er wurde drei Jahre nach seinem Rücktritt neuerlich mit Alkohol am Steuer erwischt – mehr dazu in Unbelehrbar: Gaugg erneut erwischt (kaernten.ORF.at; 19.7.2015). Auch der frühere SPÖ-Nationalratsabgeordnete Anton Leikam musste zurücktreten, nachdem er im Jahr 2002 mit 2,0 Promille einen Verkehrsunfall mit Sachschaden verursacht hatte.

Der ehemalige Villacher SPÖ-Vizebürgermeister Richard Pfeiler musste wegen Alkohols am Steuer Konsequenzen ziehen – mehr dazu in Pfeiler: Rücktritt nach Alko-Unfall (kaernten.ORF.at; 29.3.2012). Und erst vor wenigen Wochen legte die Villacher Gemeinderätin Julia Hueter (Liste Erde) ihr Mandat zurück, weil sie betrunken mit dem Fahrrad auf dem Hauptplatz in Villach erwischt worden war.