Symbolbild Impfung
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Coronavirus

Impfung schützt vor schwerem Verlauf

Die Covid-19-Infektion kann besonders die Lunge in Mitleidenschaft ziehen. Die Warteliste für Patienten, die eine Spenderlunge brauchen, ist voll. Intensivmediziner weisen darauf hin, dass sich Patienten durch eine Impfung vor diesen Folgen schützen können, denn eine Impfung schützt zu nahezu 100 Prozent vor einem schweren Verlauf der Erkrankung.

Eine vom Coronavirus zerstörte Lunge ist auch für einen Laien kaum mehr als Lunge zu erkennen, schilderte der Vorstand der Intensivmedizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan, Michael Zink. „Es führt zu einer Zerstörung des Lungengewebes und wenn sie sich vorstellen, dass sie normal einen ganz feinen, wunderbaren Schaum haben, mit dem wir atmen, so ist der zerstörte wie ein alter Bierschaum, mit groben Löchern und es funktioniert die Funktion der Lunge nicht mehr.“

Kaputte Lunge durch Covid

Die Lunge ist jenes Organ, das bei einem schweren CoV-Verlauf besonders in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Einige Covid-19-Patienten, die auf der Intensivstation waren, stehen jetzt auf der Warteliste für eine neue Spenderlunge.

Vor allem jüngere Patienten betroffen

Diesen Patienten, falls sie überleben, kann nur noch mit einer Transplantation geholfen werden, sagte Zink. „Auf der Warteliste für die Lungentransplantation stehen derzeit vor allem Covid-Patientinnen und -Patienten und es sind vor allem Jüngere.“

51 ehemalige Covid-19-Patienten sind auf dieser Liste zu finden, darunter auch zwei Kinder. Pro Jahr werden üblicherweise zwischen 100 und 120 Lungen transplantiert. Doch es gibt heuer nicht nur viele Patienten auf der Warteliste, es fehlt als Folge der Pandemie auch an Spenderorganen.

Michael Zink, Vorsitzender Transplant-Beirat Österreich
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Michael Zink, Vorstand der Intensivmedizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan

Weniger Spenderorgane durch Pandemie

Die Zahl der Spender ist extrem zurückgegangen, sagte Intensivmediziner Zink, der auch Vorsitzender des Transplantationsbeirates in Österreich ist. „Wir führen das darauf zurück, dass sich die Menschen weniger bewegt haben – das mag zum geringen Teil auch Autounfälle und sonstige Unfälle betreffen – aber auch, dass man weniger Stress hatte und deswegen weniger Hirnblutungen stattgefunden haben. Wir konnten in Kärnten eine deutliche Reduktion der Gehirnblutungen in der Zeit der Weltpandemiewelle beobachten.“

Zum einen drücke also die Pandemie die Organspenden nach unten, sagte Zink, zum anderen werden aber wegen der Lungenerkrankungen mehr Organe benötigt.

Lungenoperation
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Bis zu 120 Lungen werden jedes Jahr transplantiert

Spenderlunge für Akutpatienten zu spät

Es wird nun genau ausgesucht, wer überhaupt für eine Spenderlunge in Frage kommt, je jünger die Patienten, desto größer sind die Chancen. Die Wartezeit ist unterschiedlich, sagte Zink, je nachdem, ob es sich um eine langsam fortschreitende Erkrankung wie COPD – die klassische Raucherschädigung – handle, oder ob jemand durch eine schwere, kurze Erkrankung – wie Covid – ganz akut eine Lunge braucht.

Doch die Zeit läuft, denn die künstliche Beatmung ist nur begrenzt möglich. „Das Problem bei den akuten Fällen ist nicht, dass sie lange warten müssen, sondern dass sie die Transplantation nicht erleben, weil sie auf der Warteliste sterben.“

Vergleich beschädigte und gesunde Lunge Röntgenbild
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Links das Bild einer von Covid zerstörten Lunge, rechts das eines gesunden Organs

Impfappell an junge Menschen

Von heimischen Intensivmedizinern kommt der Appell, dass sich auch junge Menschen impfen lassen sollen, nicht nur um sich selbst, sondern auch um andere zu schützen.