Kärntner Laxn
ORF/Petra Haas
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Tiere

Kärntner Laxn schmeckte schon dem Kaiser

Der Kärntner Laxn, eine lachsartige Seeforelle, ist schon auf dem Speiseplan des österreichischen Kaisers gestanden. Per Zug wurde vom Millstätter See nach Wien geliefert. Heute gibt es den Laxn noch in der Fischzucht Hofer in Feld am See, wild kommt der Fisch im See kaum mehr vor.

Der Millstätter See liegt inmitten der Kärntner Nockberge. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war Millstatt ein modäner Bade- und Erholungsort der gehobenen Gesellschaft, die sich im damaligen Nizza von Österreich ein Stelldichein gab. Aus dieser Zeit stammt auch die Villa Postillion. Seniorchef Ulrich Sichrowsky ist mit Leib und Seele Fischer, eine Leidenschaft die er wohl von seinem Urgroßvater Franz Bacher erbte.

Foto von Franz Bacher
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k&k Hoffischer Franz Bacher

Binnen weniger Stunden war Fisch in Wien

Dieser war Pächter des Fischwassers der Domäne Millstatt und k&k Hoffischer. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts belieferte er den Kaiser und die Wiener Geistlichkeit regelmäßig mit frischem Fang. Besonders beliebt war der Kärntner Laxn, der bis zu 1,20 Meter groß wurde.

Erfolgreiche Zucht von „Kärntner Laxn“

Vermutlich wegen des Klimawandels gibt es immer weniger „Laxn“ in den Kärntner Seen. Die erfolgreiche Zucht der Seeforelle sichert allerdings den Nachschub am Teller.

Sichrowsky: „Sie haben die Fische gefangen, haben sie ausgenommen und mit Brennnesseln ausgestopft, fest zusammengebunden und über den Berg zur Bahn nach Molzbichl gebracht. Dort fuhr fünfmal pro Tag der Zug nach Wien und binnen fünf Stunden war der frische Fisch in Wien. Das ist jahrelang so gegangen. Die Brennnessel wirkt antibakteriell und gegen Fliegen.“

Ulrich Sichrowsky rudert auf den See
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Ulrich Sichrowsky

Hauptnahrung gibt es fast nicht mehr

Eine kostbare Anstecknadel als kaiserliche Auszeichnung erinnert heute noch daran, wie sehr der Laxn aus dem Millstätter See vom Kaiser geschätzt wurde. Einst war diese Seeforelle Hauptfisch in vielen Kärntner Seen, heute ist er daraus jedoch weitgehend verschwunden, so Sichrowsky.

Anstecknadel vom Kaiser
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Der Kaiser belohnt seinen Hoffischer mit einer Anstecknadel

Obwohl die Fischlehensinhaber jedes Jahr um viele Geld Seeforellen einsetzen verbreiten sie sich nicht, so Sichrowsky. Es kommen nicht mehr die Mengen zustande wie früher.

Baden am Millstätter See vor vielen Jahren
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Der Millstätter See war bei der mondänen Gesellschaft beliebt

Die Temperatur sei gestiegen, der Hauptnahrungsfisch der Seeforelle, die Laube, gebe es auch fast nicht mehr. Früher sei sie in ganzen Schwärmen im Millstätter See vorgekommen.

Fischzucht Hofer „Kärnten Fisch“ in Feld am See
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Fischzucht Hofer in Feld am See

Laxn wächst zwei bis drei Jahre

Die Fischzucht Hofer in Feld am See nahm sich vor etwa 20 Jahren des Laxn an und züchtet diesen silbrigen Fisch mit den schwarzen Punkten seither erfolgreich. Das langsame Aufwachsen in sauberem Gebirgswasser und bei niedriger Temperatur garantiert die Fleischqualität.

Fischzuchtbecken in Feld am See
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Fischzucht Hofer in Feld am See

Fischzüchterin Gabi Hofer: „Der Kärntner Laxn braucht, bis er Speisefischgröße hat, zwei bis drei Jaahre, das ist eine lange Zeit.“ Das kompakte Fleisch eignet sich gut, um roh gebeizt serviert zu werden oder ganz klassisch gebraten.