Der Millstätter See liegt inmitten der Kärntner Nockberge. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war Millstatt ein modäner Bade- und Erholungsort der gehobenen Gesellschaft, die sich im damaligen Nizza von Österreich ein Stelldichein gab. Aus dieser Zeit stammt auch die Villa Postillion. Seniorchef Ulrich Sichrowsky ist mit Leib und Seele Fischer, eine Leidenschaft die er wohl von seinem Urgroßvater Franz Bacher erbte.

Binnen weniger Stunden war Fisch in Wien
Dieser war Pächter des Fischwassers der Domäne Millstatt und k&k Hoffischer. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts belieferte er den Kaiser und die Wiener Geistlichkeit regelmäßig mit frischem Fang. Besonders beliebt war der Kärntner Laxn, der bis zu 1,20 Meter groß wurde.
Erfolgreiche Zucht von „Kärntner Laxn“
Vermutlich wegen des Klimawandels gibt es immer weniger „Laxn“ in den Kärntner Seen. Die erfolgreiche Zucht der Seeforelle sichert allerdings den Nachschub am Teller.
Sichrowsky: „Sie haben die Fische gefangen, haben sie ausgenommen und mit Brennnesseln ausgestopft, fest zusammengebunden und über den Berg zur Bahn nach Molzbichl gebracht. Dort fuhr fünfmal pro Tag der Zug nach Wien und binnen fünf Stunden war der frische Fisch in Wien. Das ist jahrelang so gegangen. Die Brennnessel wirkt antibakteriell und gegen Fliegen.“

Hauptnahrung gibt es fast nicht mehr
Eine kostbare Anstecknadel als kaiserliche Auszeichnung erinnert heute noch daran, wie sehr der Laxn aus dem Millstätter See vom Kaiser geschätzt wurde. Einst war diese Seeforelle Hauptfisch in vielen Kärntner Seen, heute ist er daraus jedoch weitgehend verschwunden, so Sichrowsky.

Obwohl die Fischlehensinhaber jedes Jahr um viele Geld Seeforellen einsetzen verbreiten sie sich nicht, so Sichrowsky. Es kommen nicht mehr die Mengen zustande wie früher.

Die Temperatur sei gestiegen, der Hauptnahrungsfisch der Seeforelle, die Laube, gebe es auch fast nicht mehr. Früher sei sie in ganzen Schwärmen im Millstätter See vorgekommen.

Laxn wächst zwei bis drei Jahre
Die Fischzucht Hofer in Feld am See nahm sich vor etwa 20 Jahren des Laxn an und züchtet diesen silbrigen Fisch mit den schwarzen Punkten seither erfolgreich. Das langsame Aufwachsen in sauberem Gebirgswasser und bei niedriger Temperatur garantiert die Fleischqualität.

Fischzüchterin Gabi Hofer: „Der Kärntner Laxn braucht, bis er Speisefischgröße hat, zwei bis drei Jaahre, das ist eine lange Zeit.“ Das kompakte Fleisch eignet sich gut, um roh gebeizt serviert zu werden oder ganz klassisch gebraten.