Computerchips sind speziell in der Autoindustrie, aber auch für Elektro- und Elektronikgeräte, gefragter denn je. Die Auftragsbestände seien um ein Drittel gestiegen und das werde noch länger so bleiben, sagte Infineon-Vorstandsvorsitzender Reinhard Ploss in einer Telefon-Pressekonferenz am Dienstag. Die Halbleitervorräte seien auf einem historischen Tiefstand, es gebe viele Lieferengpässe. Die Chips gehen direkt von der Fertigung zu den Kunden, so Ploss.
Das Umsatzwachstum wurde gedämpft, weil die Produktion von Infineon-Standorten auf Malaysia pandemiebedingt unterbrochen war, in Austin (USA) war das nach einem Wintersturm der Fall. Letztlich lag der Umsatz im dritten Quartal bei 2,722 Milliarden Euro.
Für das vierte Quartal von Juli bis September geht Infineon von einer Steigerung auf 2,9 Milliarden Euro Umsatz aus.
Offizielle Eröffnung der Chipfabrik am 17. September
Zur neuen Chipfabrik in Villach für Leistungshalbleiter sagte Ploss, sie sei bereits einsatzbereit. Damit haben man einen nächsten Meilenstein erreicht. Am 17. September werde die Fabrik offiziell eröffnet. Im Moment werden noch täglich neue Anlagen in den eineinhalb Fußballfelder großen Reinraum eingebracht, die Kapazitäten damit nach und nach gesteigert.
Im Vorjahr wurden in Villach insgesamt achteinhalb Milliarden Chips produziert, mit der neuen Produktion werden es künftig wesentlich mehr sein. Konkrete Zahlen wollte der Konzern nicht nennen, aber Villach werde einen wesentlichen Wachstumsanteil aufnehmen, sagte Vorstand Jochen Hanebeck.
Weiter Mitarbeiter gesucht
Von den in Summe 400 zusätzlichen Mitarbeitern für den Standort Villach wurde mittlerweile mehr als die Hälfte gefunden. Aktuell hat Infineon österreichweit 196 offene Stellen ausgeschrieben. Gesucht werden Mitarbeiter für die Instandhaltung und Steuerung, aber auch für Forschung und Entwicklung.